betr.: "ISDN-Geräte"

Ist das graue Telefonkästchen am Straßenrand bald out? Postminister Christian Schwarz-Schilling (CDU) will jedenfalls bis 1993 drei Millionen Postkunden digitalisieren. Nun sollen 50 West-Berliner Anfang Mai in einem „Bürgergutachten“ feststellen, was sie von dem digitalisierten Kommunikationsnetz halten. Sie dürfen vier Tage bei der Post ISDN-Geräte testen und werden über die politische Dimension der neuen Technik informiert. Wer an ein „ISDN„-Netz (Integriertes System Digitaler Netze) angeschlossen ist, kann unter einer einzigen Telefonnummer nicht nur anrufen (und angerufen werden), sondern auch Telexe und Fernkopien senden, seine Computerdaten verschicken und BTX empfangen. „ISDN“ ist aber umstritten, weil die Post nicht nur die Dauer der Benutzung speichert, sondern auch wer mit wem über welches Gerät kommuniziert. Das „Bürgergutachten“ erstellt die Universität Wuppertal im Minister-Auftrag. Dafür werden im Bundesgebiet weitere 500 Personen befragt.

diak/Foto: Dave Hungry Hornback