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Druck für Wasserkraft

■ Grüne: Siemens und KWU wollen günstig bauen

Bereits seit Anfang Februar liegt dem Bremer Senat ein Angebot von Siemens/KWU für den Bau eines Wasserkraftwerkes vor: Für 86 Millionen Mark wollen die Atomkraftwerksbauer ein tideabhängiges Wasserkraftwerk an die Weser setzen. Das sind 20 Millionen Mark weniger, als die Stadtwerke für das Projekt veranschlagt haben, und statt 17,3 Pfennig nach Stadtwerkerechnung soll die wasserkrafterzeugte Kilowattstunde von Siemens nur 13,8 Pfennig kosten. Die Attraktion bei dem Siemens-Modell: Die Stadtwerke verpflichten sich als Betreiber vierzig Jahre lang, den produzierten Strom abzunehmen und können das Wasserkraftwerk im Gegenzug leasen.

Doch der Senat verzögert die Entscheidung über den Bau. Das jedenfalls behauptete gestern der Grüne Bürgerschaftsabgeordnete Paul Tiefenbach und wußte auch gleich, warum: Der Senat halte das Angebot der Siemens/KWU bewußt zurück, um so Sachzwänge zu schaffen, die letztlich den Bau eines Wasserkraftwerkes verhindern sollen. Tiefenbach: „Der Senat wird uns wahrscheinlich erst informieren, wenn eine sachgerechte Beratung in der Bürgerschaft nicht mehr möglich ist.“

Die Grünen, denen das Angebot der KWU vorliegt, drängen auf eine schnelle Entscheidung für den Wasserkraftwerksbau, denn der Faktor Zeit spielt bei dem Projekt eine erhebliche Rolle. Unmittelbar nach Fertigstellung des neuen Wehrs (Anfang 1992), jedoch vor den Arbeiten für die neue Schleuse muß mit dem Bau des Kraftwerks begonnen werden. Mit jedem Tag, den der Senat mit seiner Entscheidung wartet, „verpaßt er eine einmalige Chance, billig an ein Wasserkraftwerk zu kommen.“ Billig würde es vor allem, weil es als Pilotanlage mit Geld aus Brüssel gefördert würde, ein zusätzlicher Anreiz für KWU, in Bremen eine Musteranlage zu bauen. Ende April soll ein Gutachten einer Stuttgarter Firma vorliegen. Dann muß auch im Senat eine Entscheidung fallen. ma

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