Umweltkonferenz: Am Fiasko vorbei

Bergen (taz) - Buchstäblich fünf Minuten vor 12 ist die Umweltkonferenz in Bergen an einem Fiasko vorbeigeschlittert. Um die Mittagszeit einigten sich die Delegationen auf ein - wenn auch weithin nichtssagendes Schlußdokument. In der Nacht vorher war man frühmorgens um 2 Uhr ergebnislos auseinandergegangen. Nicht nur, aber vor allem die ausgeprägte Sabotagepolitik der USA führte zu dem Nichtergebnis.

Den CO2-Ausstoß werden nur die Länder bis zum Jahre 2000 auf dem gegenwärtigen Niveau einfrieren, die dies wollen die USA beispielsweise gehören nicht dazu. Auch bei zusätzlichen finanziellen Hilfsleistungen für Länder der Dritten Welt und Osteuropa legten sich die USA quer. Ein gemeinsames Programm tragen die USA nur bei der Beschränkung des Freon-Ausstoßes mit. Ansonsten sahen sie keinen Grund für die von den meisten anderen Industrieländern zumindest verbal deklarierte „Bezahlung unserer ökologischen Schuld“. Fazit: ein enttäuschendes Ergebnis in Bergen, keine gemeinsamen Verpflichtungen der Industrieländer.

Reinhard Wolff