„Kühlschränke sichern“ am Wassertorplatz?

■ Trotz Ultimatum wollen die Dachboden-BesetzerInnen den Wassertorplatz nicht verlassen / „Jetzt gibt's keine Ruhe mehr“

Kreuzberg. Handzettel fordern die etwa 150 BewohnerInnen und EigentümerInnen der Häuser am Wassertorplatz auf: „Nehmt den Strafantrag und das Ultimatum zurück. Oder überlegt Euch, wie Ihr Eure Kühlschränke sichert und ob Ihr nicht besser in Urlaub fahrt.“ Eine deutlichere Antwort könnten die etwa 20 BesetzerInnen den BewohnerInnen kaum geben. Was sie allerdings machen wollen, wenn die BewohnerInnen nach dem 30.Mai versuchen werden, sie rauszuwerfen und - falls das scheitern sollte - die Polizei holen werden, deuten die Dachboden-KämpferInnen nur an: „Ruhe gibt es garantiert nicht; was passiert, ist unklar.“

Unterstützung gegen eine Räumung haben die BesetzerInnen beim Kreuzberger 'Kiezpalaver‘ gefunden. Die große Mehrheit radikal Andersdenkender fordert die Zurücknahme des Strafantrages und des Räumungsultimatums. Erst dann könne miteinander geredet werden. Doch worüber, da doch die EigentümerInnen alle geführten Gespräche als gescheitert erklärt haben? Auch eine Besetzerin schätzt den Erfolg von Gesprächen nicht anders ein: „Wir haben hier eine Woche lang Diskussionen geführt, bei denen versucht wurde, uns rauszudiskutieren. Das war fast herber wie irgend so'ne Bullenräumung.“

Ein Teilnehmer des „Kiezpalavers“ schlägt nun den BewohnerInnen vor, da die die geplanten drei Wohnungen im Dachboden „akzeptabel“ seien, die Luft, „die da noch drin ist“ (im Dachboden?), zur Diskussion zu stellen. Die Besetzung sollen sie weiterhin dulden, fordert er. In einem Schreiben stellt er fest, daß es „leider richtig“ sei, daß „Eigentum böse macht“. Da müssen die BesetzerInnen aufpassen, daß nicht auch sie noch böse werden.

diak