Götterfunken

■ Wer dirigiert was wann? / Streit zwischen Generalintendant und Chefdirigent in der Deutschen Oper

Charlottenburg. Zoff auf Arbeit, nennt es der gewöhnliche Arbeitnehmer. „Vertrauenskrise“ heißt's in der Politik und in der Hochkultur. Ein solcher Knatsch erschüttert derzeit die Deutsche Oper.

Es streiten: Generalintendant Professor Götz Friedrich und sein Chefdirigent Guiseppe Sinopoli. Letzterer will just dann Richard Strauss‘ Salome auf Platte einspielen, wenn Friedrich Wagners Ring aufgeführt haben will. Außerdem geht es um Beethovens Neunte, traditionell zum Jahreswechsel geplant, die Friedrich nun an einen anderen Dirigenten delegiert haben soll. Ein Affront gegen Sinopoli. Nach außen soll dieser Operndonner nun aber pianissimo verklingen: Die „schwere Vertrauenskrise“ zwischen dem Generalintendanten der Deutschen Oper Berlin, Götz Friedrich, und dem designierten Chefdirigenten Sinopoli soll nach dem Willen aller Beteiligten so bald wie möglich beigelegt werden. Dies wurde nun am Sonnabend mittag bei einer Presssekonferenz mit Friedrich bekannt.

Sinopoli war der Pressekonferenz unter Protest ferngeblieben. Der künftige erste Dirigent Jiri Kout hatte daraufhin seine Teilnahme gleichfalls abgesagt. Kultursenatorin Martiny will nun „einen Ausgleich finden“ und vermitteln.

tom/dpa