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KOMMENTARAmtshilfe

■ Konrad Kunick braucht den Protest – vgl. S.22

Irgendwie ist es ja zu verstehen: Bausenator Konrad Kunick hat drängendere Verkehrsprobleme, als sich zum x-ten Mal mit der Concordia-Tunnel-Initiative zu streiten, und deshalb keine rechte Lust mehr dazu. Die Aktivisten für weniger Verkehr sind auch nach Jahren des Briefwechselns, Demonstrierens und gerichtlichen Streitens nicht müde, immer wieder für eine statt zwei Straßenspuren zu streiten.

Und doch: Die Erfahrung gerade dieser Initiative zeigt, daß nur so Bewegung in scheinbar unumkehrbare Straßenbauentscheidungen zu bringen ist. Und: Der Senator braucht die Rückendeckung streitbarer Initiativen, um die anstehenden Verbesserungen im ÖPNV auf die Straße zu bringen. Denn jede kleine Schraffierungsmaßnahme, die die Bahn beschleunigen soll, bringt autovernarrte Anwohner und vor allem Gewerbetreibende auf die Barrikade. Das Murrren aus der Handelskammer, aber auch aus dem Wirtschaftsressort wird immer lauter. Gute, aber altbekannte Argumente von Klimakatastrophe und Verkehrsinfarkt alleine überzeugen die Lobbyisten nicht. Weg vom Auto, das heißt allemal noch raus auf die Staße. Wer Kunick helfen will, muß gegen Baupolitik protestieren.

Holger Bruns-Kösters

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