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Bildungsurlaub „Anne Frank“

■ Eine Übersicht über das Begleitprogramm zur Anne-Frank-Ausstellung in Bremen

Die BremerInnen müssen nicht nach Bremerhaven fahren, um die Ausstellung „Die Welt der Anne Frank“ sehen zu können (vgl. taz vom 14.6.). Vom 17.August an wird das Projekt der Amsterdamer Anne-Frank-Stiftung, die seit 1985 durch Europa und die USA reist, in der Unteren Rathaushalle gezeigt. Nicht, um BremerInnen einen Weg zu ersparen, stellte die Landeszentrale für politische Bildung, die hiesiege Veranstalterin, das Ausstellungsprogramm gestern der Öffentlichkeit vor, sondern, weil das umfangreiche Begleitprogramm bereits begonnen hat. Drei lokalhistorische Ausstellungen ergänzen das Programm: Rolf Rübsam und SchülerInnen zur „Reichspogromnacht“ in Lesum; Nachbarschaft Hastedt zur „Geschichte jüdischer Bewohner in Hastedt„; Immanuel-Gemeinde und „Brodelpott“ zu

„Juden in Walle“.

Im Mittelpunkt steht aber die „Welt der Anne Frank“, die Lebensgeschichte der Familie Frank. Die Ausstellung bietet ausdrücklich zahlreiche Ansätze für politische Bildungsarbeit, insbesondere mit Jugendlichen.

Zur Vertiefung der Thematik, die sich auch aktueller Fragen annimmt, werden zahlreiche Seminare angeboten. An der Uni läuft im Sommersemester „Die Niederlande in der deutschen Besatzungspolitik während des 2.Weltkriegs“ (Prof.W.Wagner); Sabine Offe liest über „Jüdisches Leben in Amsterdam 1929 -1940“. Ab 27.Juli organisiert die Gemeinde St.Joseph (Alter Heerweg) ein Workcamp zu „Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit“ mit polnischen, schwedischen und DDR -Jugendlichen. Im September ver

anstaltet das Gustav Heinemann Bürgerhaus eine Fahrradtour nach Sandbostel und Neuengamme. Einen Bildungsurlaub „Auf den Spuren von Anne Frank“ mit niederländischen ArbeitnehmerInnen bietet das Amt für soziale Dienste an (7. -17.Sept.). Eine Lehrerfortbildung gibt es am 4.Juli beim WIS zur Behandlung von Nationalsozialismus und Judenverfolgung im Unterricht. Und das Bildungswerk der ev. Kirchen veranstaltet ein Wochenendseminar zu Thema „Linker Antisemitismus“ (21./22.Sept.).

Daneben gibt es Abende zu Skinheads, RechtswählerInnen, Euthanasie, viele Filme, Tanz-und Musikveranstaltungen. Durch dieses Dickicht hilft nur das Programmheft der Landeszentrale (Osterdeich 6).

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