Raketenangriff in Kaschmir

Srinagar (afp/taz) - In Kaschmir haben separatistische Rebellen am Dienstag morgen zwei Hotels mit Raketen beschossen, in denen paramilitärische Truppen untergebracht waren. Bei dem Gefecht kamen nach Berichten von Behörden und Augenzeugen mindestens zwei Angehörige der „Central Reserve Police“ ums Leben. Dem Gefecht schlossen sich etwa zwei Stunden andauernde Straßenkämpfe mit den Rebellen im Dal -Gate-Gebiet an. Den Behörden zufolge war es das erste Mal, daß die für die Unabhängigkeit von der indischen Regierung kämpfenden Rebellen Raketen eingesetzt haben. Srinagar befand sich zu dem Zeitpunkt unter einer 24stündigen Ausgangssperre, die als Folge von Kämpfen am Montag im benachbarten Barzalla-Bezirk verhängt worden war.

Wie in Muzaffarad bekannt wurde, hat ein Führer der moslemischen Separatistenbewegung im indischen Teil Kaschmirs am Montag den indischen Bundesstaat für unabhängig erklärt. Amanullah Khan, Vorsitzender der Jammu- und Kaschmir-Befreiungsfront, benannte nach eigenen Angaben auch eine Übergangsregierung mit 24 Ministern und 16 Beratern. Unter ihnen ist auch Mirwaiz Umar Faroq, der 16jährige Sohn und Nachfolger des kürzlich ermordeten Moslemführers.

Indien und Pakistan vereinbarten am Montag erstmals offizielle Gespräche über eine Lösung im Kaschmir-Konflikt. Die hochrangigen Gespräche sollen Anfang nächsten Monats stattfinden, sagten Regierungsvertreter in Neu Delhi und Islamabad.