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Endlager besetzt

■ Gorleben: In der Frühe stiegen die AtomgegnerInnen aufs Dach

Das Gelände für das geplante atomare Endlager in Gorleben ist gestern morgen von 14 AtomkraftgegnerInnen besetzt worden. Mit Leitern überwanden sie frühmorgens die vier Meter hohe Betonmauer. Das Wachpersonal war völlig überrascht. Elf DemonstrantInnen gelang es, die beiden Fördertürme des sogenannten Erkundungsbergwerks zu erklettern, drei Personen wurden festgenommen. Bei dem Versuch, die AKW-GegnerInnen aufzuhalten, rutschte ein Werkschützer von der Leiter und verletzte sich.

Auf großen Transparenten, die von den beiden Fördertürmen herrabhingen, forderten die BesetzerInnen: „Gorleben stop alle AKWs abschalten“ und „Letzte Schicht - Schacht dicht!“ Erst gegen 13 Uhr kletterten die BesetzerInnen des Schachts 1 wieder hinunter. Die des anderen Turms wollen jedoch durchhalten.

Die Aktion steht im Zusammenhang mit der konstituierenden Sitzung des Niedersächsischen Landtages. Gegenüber den rot -grünen Koalitionsvereinbarungen zeigten sich die AKW -GegnerInnen skeptisch: „Koalitionspapiere sind geduldig, wir sind es nicht!“ Die Koalitionsvereinbarungen, in denen sich SPD und Grüne darauf geeinigt haben, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Bauarbeiten am Endlager zu stoppen, seien schwammig und enthielten zu viele Hintertürchen, kritisieren die AtomgegnerInnen.

Dirk Seifert

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