Edzard Reuter kämpft für Berliner Bankenfusion

■ Berliner Bank mit deutsch-deutscher Anleihe / Fusion mit Sparkasse weiterhin geplant / zehn Prozent Dividende für 1989

Berlin/West. Als erstes deutsches Kreditinstitut legt die Berliner Bank AG eine Anleihe auf, die in beiden deutschen Staaten veräußert wird. Wie der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Steinriede vor der Hauptversammlung gestern in Berlin ankündigte, soll die Emission im Volumen von 100 Millionen DM vom 2.Juni 1990 an auch zur Zeichnung bei der Berliner Stadtbank AG (Ost-Berlin) aufgelegt werden. Die Anleihe ist bei einer Laufzeit von zehn Jahren mit einem Zinssatz von 8,75 Prozent ausgestattet. Bei einem Ausgabekurs von 102,25 Prozent liege die Rendite bei 8,41 Prozent. Es ist vorgesehen, die Anleihe im geregelten Freiverkehr der Berliner Wertpapierbörse zu notieren.

Die Berliner Bank AG hält nach wie vor an der Fusion mit der Sparkasse der Stadt Berlin West - Girozentrale in Berlin - fest. Der Aufsichtsratsvorsitzende Edzard Reuter, Vorstandsvorsitzender der Daimler Benz AG (Stuttgart), betonte, bei einem Scheitern des Projektes werde er auch persönliche Konsequenzen ziehen.

In den ersten fünf Monaten des Jahres ist das Ergebnis der Berliner Bank leicht zurückgegangen. Steinriede zeigte sich davon überzeugt, daß es im weiteren Jahresverlauf aber eine Verbesserung geben wird. Er begründete dies mit dem stark gestiegenen Kreditvolumen und einer sich abzeichnenden Verbesserung der Zinsmarge. Per Ende April 1990 erhöhte sich das Geschäftsvolumen um 2,4 Prozent auf 20,6 Milliarden DM. Zur Dividende für 1990 wollte sich Steinriede noch nicht äußern.

Für 1989 bewilligte die Hauptversammlung eine unveränderte Dividende von fünf DM je 50-DM-Aktie mit großer Mehrheit. Zu bedienen ist ein Kapital von 289 Millionen DM. Mittlerweile beträgt es 308 Millionen DM, wobei das Land Berlin über 50 Prozent und die Gothaer-Versicherungs-Gruppe über 25 Prozent hält.

dpa