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Ralf Fücks will zurück nach Bonn

■ Schriftliche Bewerbung für Landesliste / Entscheidung zwischen Fücks und Ruffler

Ralf Fücks drängt es zurück nach Bonn. Trotz der rüden Abfuhr bei der Wahl zum Bundesvorstandes hat er „noch Lust auf Bundespolitik“, wie er in einem Brief formuliert, mit dem die Bremer Grünen über seine Bewerbung für die Landesliste zur Bundestagswahl informiert werden sollen. Drei Beweggründe gibt Fücks, der gestern in Rostock weilte, schriftlich für seine Bewerbung an. Erstens wolle er sich weiter für die „Neubesinnung der Grünen auf ihre Rolle als ökologische Partei“ und zweitens im „ersten gesamtdeutschen Parlament seit

1932/33“ für eine gesamtdeut sche Verfassungsdebatte einsetzen, „mit der auch die Demokratisierung der BRD auf die Tagesordnung kommt.“ Drittes Motiv: Fücks will „Fäden weiterknüpfen“, die er bereits als Bundesvorstandssprecher aufgenommen hatte und die gesamtdeutsche Konförderation der Grünen und der Bürgerrechtsbewegungen vorantreiben. Die Kandidatur, so Fücks, bedeute keinen Abschied von der Bremer Politik. Der „Sturz des SPD-Monopols bei der nächsten Bürgerschaftswahl bleibt für mich eine Herzensange

legenheit.“

Damit können sich die Bremer Grünen zwischen mindestens zwei Kandidaten entscheiden. Vor Fücks hatte bereits der Energieexperte Walter Ruffler seine Kandidatur angekündigt. Nicht zum ersten Mal: Ruffler wollte bereits 1986 in den Bundestag, unterlag damals aber Marieluise Beck-Oberdorf. Da die Grünen bald darauf die Zwei-Jahres-Rotation abschafften, kam Ruffler auch nicht als Nachrücker zum Zuge. Am 8. Juli entscheidet die Mitgliederversammlung über den richtigen Mann für Bonn.

hbk

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