Hans Kresnik, Bremen

■ Bremens Tanzchef Hans Kresnik ist gehalten worden

Jubilier, jubilier: Kresnik bleibt!

Heute pfeifen wir es nicht nur mit den Spatzen von gestern von den Dächern, heute haben wir die Taube in der Hand: Hans respektive Johann Kresnik. Gebürtiger Bleiburger, Kärnten, Jahrgang 1939 und Schonmal-Bremer von '68-78, bleibt mindestens für die nächsten sechs Jahre in der freien Tanz und Hansestadt. Aufregendes Tanztheater heißt also weiter mit Vornamen Bremer. Fast möchte man ergriffen sein und Danke sagen, alleine: wem?

Fakten sind: Nach Verhandlungen über eine Verlängerung

seines (Zwei-Jahres-) Vertrages konnte Kresnik für sich und seine Truppe entscheidende Verbesserungen erreichen: So wird das Gehalt der Ensemblemitglieder erhöht, und es soll Planstellen für zwei neue TänzerInnen geben. Was den Etat des Bremer Theaters eigentlich übersteigt. Da hat also die bremische Kulturbehörde in Form des Aufsichtsrates des Theaters (in dem natürlich der Kultursenator sitzt) ordentlich nachgeholfen, von zusätzlichen 150 000 Mark ist die Rede.

Woher nehmen wenn nicht stehlen? Auf taz-Nachfrage erweist sich Senatsrat Dieter Opper von der Kulturbehörde als eine Art verschlossener Scherzkeks; wenigstens wissen wir jetzt: Aus

seiner Hosentasche kommt das Geld nicht. Jedenfalls sei der Vertragsverlängerung im Umlaufverfahren zugestimmt worden. Denn „solche Qualität“ (Kresniks/ d.A.) müsse „zu halten sein“. Und wie hat die Kulturbehörde konkret verhandelt, will er mir das sagen? „Nö!“

Woll'n doch mal kucken, wie man sich im Theater freut. Aber auch hier weiß keiner nix Genaues. Öffentlichkeitsarbeiter und persönliche Assistenten sind irritiert überrascht, der Intendant ist nicht zu sprechen und die Reporterin sucht glücklos die Hauptperson auf der Gesamtkunstbaustelle am Goetheplatz. Macht nix. Er geht uns ja nicht verloren. clak