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Uni: Frauen-AStA vor dem Sturz

■ Krach um Finanzen läßt bisherige Koalition platzen / Dienstag VV und AStA-Neuwahl

Die Tage des amtierenden Frauen-AStA an der Universität sind offensichtlich gezählt. Gleich mehrere der insgesamt sieben Listen, die den AStA im Februar gewählt haben, wollen die bisherige Koalition platzen lassen und mit Jusos und Sozialistischem Hochschulbund (SHB) ein neues Bündnis eingehen. Hans Borgolte, AStA-Sportreferent und Vertreter der Liste „Kultur und Sport“ (KuS), bestätigte gestern: „Die Verhandlungen laufen“. Auf die Tagesordnung der nächsten Studentenratsitzung wurde vorsorglich der Punkt: „Neuwahl des

AStA“ aufgenommen.

AStA-Vorsitzende Sieglinde Gränzer vermutet vor allem finanzielle Interessen bei ihren abtrünnigen Koalitionspartnern: „Nach unseren Informationen winken SHB und Jusos mit fünf- bis sechsstelligen Beträgen für Mehrheitsbeschaffer. Mit der Drohung, das bisherige Bündnis aufzukündigen, sollen wir jetzt zu ähnlichen finanziellen Zugeständnissen erpreßt werden.“

Genau umgekehrt argumentiert der koalitions-wechselbereite Sportreferent Borgolte: „Der AStA hat seit Februar rund

150.000 Mark ausgegeben, ohne ordentlich Rechenschaft über die Verwendung abzulegen. Wir wurden ständig mit mündlich vorgetragenen Zahlen abgespeist.“ In der letzten Studentenratssitzung sei deshalb auch den Koalitionspartnern der Kragen geplatzt: „Wir haben gegen den eigenen AStA eine Haushaltssperre verhängt“.

Am Dienstag soll der Krach auf einer Vollversammlung um 14 Uhr öffentlich ausgetragen werden. Direkt anschließend tagt der SR und - wählt eventuell einen neue AStA.

K.S.

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