Aufsichtsrat will Weserkraft sofort

■ Beratungsvorlage des Stadtwerkevorstandes geändert / Sehring gewählt

Das gibt es nicht allzu oft. Nach „langer intensiver Diskussion“ (Umweltsenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte) hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke einen Bericht der Stadtwerke zum Neubau des Weserkraftwerkes lediglich zur Kenntnis genommen, nicht aber zugestimmt. In dem Bericht war die Position des Wasser- und Schiffahrtsamtes, das Kraftwerke frühestens ab 1994 zu bauen, zur neuen Grundlage für die Kraftwerkspläne gemacht worden. Statt dessen beschloß der Aufsichtsrat, alle Bemühungen zu unterstützen, die den zeitglei

chen Bau von Weserwehr und Weserkraftwerk ermöglichen. Des weiteren geht der Aufsichtsrat davon aus, daß die notwendigen Voruntersuchungen „zeitnah“ durchgeführt werden. Auch dies war durch die Intervention des Wasser- und Schiffahrtsamtes infrage gestellt worden. Der Aufsichtsrat, dessen Vorsitzender Klaus Wedemeier sich nach Angaben vom Lemke-Schulte engagiert für den baldigen Bau eingesetzt habe, will Ende September zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über den Fortgang der Diskussion zu beraten.

In einem weiteren Tagesord nungspunkt wählten die Stadtwerke den bisherigen Dirktor der Abteilung Stromerzeugung, Fritz Sehring, auf fünf Jahre zum neuen Vorstandsmitglied.

Die Grünen bezeichneten die Berufung Sehrings als „schweren Rückschlag für die bremische Energiepolitik“. Zu Sehrings bisheriger Abteilung gehörte der Bereich Fernwärmeversorgung, der in Bremen sträflich vernachlässigt worden sei. Durch diese Berufung werde die alte Politiklinie der Stadtwerke gestärkt und bestätigt.

hbk