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Friedhof verwüstet

■ 177 jüdische Grabsteine umgestürzt oder zertrümmert

Freiburg (ap/taz) - Ein jüdischer Friedhof im südbadischen Ihringen ist in der Nacht zum Sonntag brutal verwüstet worden. 177 Grabsteine wurden umgeworfen und zum Teil zertrümmert, antisemitische Parolen und Nazi-Symbole auf die Steine gesprüht. Hinweise auf die Täter gebe es bisher keine, berichtete gestern ein Sprecher der Freiburger Polizei.

Dies ist die dritte Schändung eines jüdischen Friedhofs in Baden-Württemberg innerhalb eines Monats. Zusätzlich waren in Tübingen und Stuttgart vor kurzem antisemitische Schmierereien aufgetaucht. Eine „auffällige Häufung“ solcher Aktionen nannte es der Polizeisprecher. In Ihringen waren bereits im vergangenen Jahr antisemitische Parolen gesprüht worden, allerdings nicht auf dem jetzt fast vollständig zerstörten Friedhof.

„Die Einleitung notwendiger Sicherheitsmaßnahmen“ forderte gestern der Zentralrat der Juden in Deutschland in einem Brief an Ministerpräsidenten Lothar Späth, um „jüdische Einrichtungen in Ihrem Lande“ zu schützen.

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