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Hören UdSSR und USA um die Wette ab?

Hamburg (ap) - Mit Lauschposten der DDR-Staatssicherheit und des sowjetischen Geheimdienstes KGB sind nach Recherchen des ARD-Fernsehmagazins „Panorama“ noch bis Juli bundesdeutsche Telefongespräche abgehört worden. Dem Chef des Hamburger Verfassungsschutzes, Christian Lochte, zufolge könne „mehr oder weniger jedes“ Telefongespräch abgehört werden. Laut „Panorama“ stehen nicht demontierte Lauschposten der Stasi in Verdacht, die der Nationalen Volksarmee übergeben worden sind, sowie eine Kette von Abhörstationen der Sowjetunion in der DDR und der Tschechoslowakei. Weiter hieß es, der amerikanische Geheimdienst NSA (National Security Agency) habe „auf deutschem Boden ein Abhörsystem installiert, das per Richtfunk 40.000 Anschlüsse systematisch und gezielt abhören kann und damit noch leistungsfähiger ist als das Stasi -Lauschsystem“.

Auch kleinere Personengruppen wie kriminelle Vereinigungen oder Wirtschaftsspione könnten dank technischer Fortschritte relativ einfach Richtfunkstrecken anzapfen und die Gespräche auswerten. „Modernes Gerät dafür gibt es nach Expertenmeinung schon für 200.000 Mark.“

Bundesbildungsminister Jürgen Möllemann will den Verdacht zum Gegenstand einer Kabinettsbesprechung machen.

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