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Irak: Beteiligung an Schweizer Rüstungsfirma

Berlin (taz) - Die der Lieferung von Spezialprodukten für die Atombombenentwicklung des Irak verdächtigte Schweizer Firma Schmiedemeccanica SA befindet sich zu 18 Prozent im Besitz des zentralen irakischen Unternehmens für Rüstungsbeschaffung. Das berichtet das britische Fernsehmagazin Panorama. Auf dem Frankfurter Flughafen wurde eine für Bagdad bestimmte Lieferung der Schweizer Metallfirma beschlagnahmt. Sie enthielt 250 aus Spezialstahl gefertigte Scheiben, Deckel und Böden für Schleudern zur Urananreicherung. Hochangereichertes Uran 235 ist der Stoff, aus dem die Bombe ist. Die Schweizer Bundesanwaltschaft bestätigte inzwischen Ermittlungen gegen Schmiedemeccanica. Panorama berichtet, daß die in London ansässige Firma Technology and Development Group (TDG) Anfang des Jahres 18 Prozent der Schmiedemeccanica-Anteile erworben hat und demnächst weitere zwölf Prozent kaufen will. TDG ist die Tochterfirma eines Bagdader Unternehmens, hinter dem wiederum das Verteidigungsministerium steht. TDG hat sich auch in BRD-Firmen eingekauft. So wurde u.a. 1989 in Krefeld gemeinsam mit der Elektronikfirma SEG die TDG-SEG Industrieanlagen GmbH gegründet. Der von Schmiedemeccanica für die Iraker bearbeitete Spezialstahl stammt nach Angaben von Firmenchef Martinelli aus der Bundesrepublik.

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