US-Bomber verkauft

Trier (taz) - Die Amerikaner suchen offenbar nach neuen Geldquellen zur Finanzierung ihrer Golfoperation „desert shield“: Zu diesem Zweck hat die Airforce jetzt zwölf auf einer amerikanischen Basis in der Bundesrepublik stationierte F-15c-Kampfflugzeuge an Saudi-Arabien verkauft. Eine Sprecherin des 36. Taktischen Jagdfliegergeschwaders der Airforce in Bitburg (Eifel) bestätigte den Verkauf der in Bitburg stationierten Maschinen am Donnerstag gegenüber der taz. Die weitreichenden Kampfbomber, von denen insgesamt 72 in Bitburg stehen, würden in den nächsten Tagen von US -Soldaten aus der Eifel nach Saudi-Arabien geflogen und dort an saudisches Personal übergeben. Der Verkauf stehe in direktem Zusammenhang mit einer möglichen weiteren Eskalation des Golfkonflikts. Der Verkauf von in der Bundesrepublik stationierten Kampfflugzeugen ist ebenso unüblich wie die Überführung des Kriegsgeräts durch amerikanische Soldaten. Üblicherweise holen Flieger der Käufer die Bomber in den USA am Herstellungsort ab. Über den Preis war nichts zu erfahren.

Die Airforce-Sprecherin räumte auch ein, daß aus Bitburg rund 50 Fachleute aus den Bereichen Technik, Dienstleistung und Angehörige der Sicherheitspolizei zur Unterstützung der Golfoperation „auf andere europäische“ Basen und auf Stützpunkte verlegt wurden. Diese Information steht bisherigen Angaben entgegen, nach denen von deutschem Boden aus nur die Basen in Frankfurt und Ramstein in die „desert shield„-Operation eingebunden seien. Weiter war zu erfahren, daß aus Bitburg in den letzten Tagen „größere Mengen“ an medizinischen Gütern, aber auch Material für Polizeiausrüstungen an den Golf gelangt sind. Schon am Dienstag hatte die Airforce Teile des 52. Taktischen Jagdgeschwaders aus dem benachbarten Spangdahlem in den Nahen Osten verlegt. Ruhe kehrt in der Eifel dennoch nicht ein: Im Rahmen eines Manövers werden in den nächsten Tagen Luftattacken gegen den Eifelstützpunkt Spangdahlem geflogen

-von den eigenen Leuten, wie man dort beteuert.

Thomas Krumenacker