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Herbst-Blues

■ Bremen: Pfeffer gehört in, nicht untern SackS

age niemand, es gebe Liebe unter den Menschen! Wo der Blick hinfällt, blicken Trennungen zurück, privat, öffentlich, bei den Companies, und wo nicht, da hätten die Verhältnisse es am ehesten verdient. Ein Bier im Begatti hält kein Versprechen, und ich wette, der Lohn der Angst nach all den Giftgastransporten werden wieder nur Versorgungsposten, Drogentote und eben kein freies Trinken und Lieben sein.

Und gerade hier läßt uns die Kunst im Stich. Statt uns eitel zu blenden, unsere Lüste filigran zu brechen und unsere projektiven Fantasien und Ängste aufzunehmen, schweigt sie in kümmerlichen Winkeln, oder, was schlimmer ist, spricht nur noch mit ihresgleichen. „Kunst kommentiert Kunst im öffentlichen Raum“, so tönt der neueste Autismus durch Bremen, der darauf verweist, daß wir Unglücklichen zudem überflüssig sind. Sockelkunst, die man nie sah, unterhält sich mit ihrer Verpackung, Steine, an denen sich niemand rieb, reiben sich an 16 mm Spanplatte. Und jetzt streifen Marodeure durchs Land und wollen wieder mitreden. Daß es dabei Bruch gibt und nicht nur dekorative Grafitti, weckt Klammheimliches bei allen Kommunikationstheoretikern. Im Grunde kein Wunder ist, daß der derzeit perfideste Beat von einer Band namens revolting cocks kommt. Obwohl der Herbstblues ebenso die cunts überfällt. Vermutet: Burkhard Straßman

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