Wallensteins Rüstung

■ Weitgehende Abrüstung

Albrecht Fürst Wallenstein, kaiserlicher Feldherr im Dreißigjährigen Krieg, hat den Böhmen nicht nur das prunkvollen Waldstein-Palais auf der Prager Kleinseite hinterlassen sondern auch allerlei Preziosen, Waffen und Rüstungen. Auf eine von ihnen hatte die im mährischen Bruntal stationierte Einheit der Sowjetarmee ihr Auge geworfen. Sie lieh die Rüstung 1974 aus, um damit die „Halle der kämpferischen Traditionen der Sowjetarmee“ zu schmücken und — vergaß sie dann zurückzugeben. Als jetzt die letzte Stunde der Stationierung geschlagen hatte, klopften die örtlichen Museumsleute vergeblich beim Standortkommandanten an. Zusammen mit den Panzern und sonstigem schweren Gerät war die Rüstung bereits abgezogen worden. Offensichtlich waren die „kämpferischen Traditionen“ der Roten Armee und ihrer Vorgängerin in diesem Fall recht weitherzig ausgelegt worden. Hatte doch Wallenstein nie die Ehre gehabt, mit einer Truppe seiner Majestät des Zaren die Klinge zu kreuzen. CS