■ NOCH 3384 TAGE BIS ZUM JAHR 2000
: Doofe Diebe

Auch Diebe brauchen ein gewisses Maß an Intelligenz, um in ihrem Beruf erfolgreich zu sein. Ziemlich bescheuert benahm sich ein Autodieb im mittelitalienischen Teramo. Nachdem sich der 27jährige zunächst erfolgreich eines Kleinwagens bemächtigt hatte, verweigerte das Fahrzeug schon an einer der nächsten Ampeln seinen Dienst. Der Motor schwieg, alle Versuche, das Auto erneut zu starten, blieben ergebnislos. Der blöde Dieb hatte nichts Besseres zu tun, als nach einer Pannenhilfe zu suchen. Doch der Vespa-Fahrer, den er um Unterstützung bat, erwies sich als der Besitzer des Autos, der mit dem Motorroller die Verfolgung aufgenommen hatte. Nach einer kurzen, aber heftigen Schlägerei wurde der Möchtegerndieb von der Polizei festgenommen.

Noch idiotischer stellten sich drei Bankräuber in Le Havre an. Vor ihrer Tat soffen sie sich erst mal ordentlich einen an und warfen ein paar Pillen als Aufputscher ein. Doch Alkohol und Chemie hatten nicht die gewünschte Wirkung. Die als Muntermacher gedachte Mixtur machte die drei Amateurgangster auf der Fahrt zu ihrem Verbrechen so müde, daß sie im Auto einnickten. Die Polizei, die auf den vor einer grünen Ampel stehenden Wagen aufmerksam wurde, entdeckte darin die seelig Schlummernden sowie deren Waffenarsenal: zwei Gewehre und zwei Pistolen. Von den Polizisten geweckt, gestanden die drei ohne Umstände ihren Plan und gaben gleichzeitig zu, bereits fünf andere Banküberfälle in der Region verübt zu haben.

Eine filmreife Szene spielte sich letzte Woche in einer Toilette auf dem Frankfurter Hauptbahnhof ab. Es begann damit, daß eine 29jährige Frau in einer der Zellen plötzlich aus der Nachbarkabine Schreie und Stöhnen hörte. Sie dachte an ein Gewaltverbrechen, ging vorsichtig in die Knie und schaute unter der Zwischenwand hindurch. Dort wurde sie aber nicht Zeugin eines Verbrechens, sondern einer äußerst intimen Liebesszene. Am Boden erspähte sie die Handtasche der Frau, griff blitzschnell zu und zog sie in ihre Kabine. Statt aber nun schleunigst zu verschwinden, hockte sich die Gelegenheitsdiebin auf die Keramik und schlief, erschöpft von ihrer dreisten Tat, ein. Als das Paar in der Nachbarkabine ihre heftige Kopulation beendet hatte und die Frau den Diebstahl bemerkte, ging sie mit ihrem Begleiter in die Bahnhofshalle und verständigte die Polizei. Nach wildem Hämmern gegen die Tür konnte die Taschendiebin geweckt und festgenommen werden. Karl Wegmann