Giftgas weg — Prozesse gehen weiter

Zweibrücken (ap) — Während zwei amerikanische Spezialschiffe die Giftgasgranaten, die fast 30 Jahre lang in der Westpfalz lagerten, zur Verbrennung auf eine Pazifikinsel bringen, geht die juristische Auseinandersetzung um Sitzblockaden von Giftgasgegnern weiter.

Wegen Nötigung oder versuchter Nötigung müssen sich ab Montag rund 80 Menschen in Berufungsverhandlungen vor dem Landgericht Zweibrücken verantworten. Sie hatten mit Blockadeaktionen gegen die Lagerung der Chemiewaffen in der Westpfalz und für ihren Abzug demonstriert.

Als die „Friedenskoordination Westpfalz“ zu den Sitzblockaden aufrief, galt noch das US-Depot bei Fischbach im Pfälzer Wald als Lagerort der C-Waffen. Erst im Frühjahr dieses Jahres teilten die Behörden mit, daß die Giftgasgranaten in einem Depot in Clausen bei Pirmasens liegen, die Friedensbewegung also mehrere Jahre lang vor dem falschen Lager demonstriert hatte.