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Bremen kommt im Taschenformat

■ Stadtkalender für 1991

Er war längst fällig, jetzt ist er da: Der Bremer Journalist Gerald Sammet hat im Frankfurter Simader-Verlag den ersten Bremer Taschenkalender herausgegeben. Auf gut 200 Seiten kommen BremerInnen jetzt mit vielen Tips für und vor der eigenen Haustür durch das Jahr.

Hätte der Liebe Gott bei seiner Schöpfung nur einen einzigen Gedanken an die Kalendermacher verschwendet, er hätte die Welt in einer ungeraden Zahl von Wochentagen erschaffen und an einem geraden Tag pausiert (gerne schon am sechsten). So klafft jetzt wegen der wochenweisen Asymmetrie auf den Kalenderseiten eine kleine, aber kaum übersehbare Lücke. Sammet hat diese Lücke für handfeste Tips genutzt: Kneipenbummel, Veranstaltungshinweise, nett be- und umschrieben, fast immer zeitbezogen, oft witzig. Zum Beispiel in der 47. Woche: „Seit Mittwochj im Programm: Kohlfahrt des Grauens. Sie schleppten sie im Regen bis ans Ende der Stadt. Untermalt von Drehorgelmusik. Bloß jetzt nicht aufgeben.“

Der Seitenrythmus wird durch bremische Episoden unterbrochen. Ein Portrait über Werder- Willi, Hafenphilosophie, Theater-Geschichten etc lockern den Kalender auf.

Und stabul ist er auch. Im taz- Taschen-Tauer-Test überlebte die Bindung eine Woche lang unbeschadet, ohne eine einzige Seite zu verlieren. Der glatte Umschlag gewährleistet schnelles Ziehen auch in brenzligen Situationen.

Und: Ein zuverlässiges Info- Register im Anhang. Veranstaltungsadressen, Initiativenverzeichnis, Schlemmer und Schlabberstuben werden fein säuberlich neben einem privaten Adressenverzeichnis aufgelistet. Und alles für 12 Mark.

mad

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