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Trauerarbeit in Bremen

■ Gedenkstunde zum Abtransport Bremer Juden

Für den Großteil der Bremer Juden begann am 18.November das letzte Kapitel eines schrecklichen Leidensweges. Es waren insgesamt 440 die in Gruppen zum Bahnhof getrieben wurden. Von Bremen über Berlin, Polen und die russische Grenze transportierte man sie in unbeheitzten Waggons wie Vieh Richtung Osten.

Ziel der dreitägigen Fahrt war Minsk, die Hauptstadt Weißrußlands. Viele von ihnen hofften dort dem Elend und bedrückender Erniedrigung zu entgehen. Ihr Schicksal war jedoch anders. Zusammen mit Tausenden anderer Juden aus Deutschland und der UdSSR fanden sie 1942 bei Massenerschießungen den Tod.

Um ein „Stück Versöhnung“ zu leisten, will das Bildungswerk evangelischer Kirchen gemeinsam mit dem Bildungswerk der Katholiken vom 10. bis 18. Oktober 1991 die Deportation nach Minsk symbolisch nachvollziehen. Außerdem findet am 18. November 1990 (Volkstrauertag) um 18 Uhr eine „Gedenkstunde“ in der obersten Rathaushalle statt. Zur Notwendigkeit von Erinnerungsarbeit sprechen Pastor Heinrich Albertz und Bürgermeister Klaus Wedemeier. bz

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