Lieblingssenator

■ Könnte Peter Sakuth mit einem Federstrich werden

In der Haut von Sozialsenatorin Sabine Uhl möchte Innensenator Peter Sakuth sicher nicht stecken: Mit einem Forderungskatalog über 100 Millionen Mark in den Senat zu gehen, um mit ganzen zwei Millionen wieder herauszukommen und nun einem Kindergarten-Streik entgegenzusehen, das baut nicht gerade auf. In Uhls Haut muß Sakuth allerdings auch gar nicht schlüpfen. Im Gegenteil: Er hat jetzt die fast einmalige Gelegenheit, mehreren tausend Bremern einen großen Gefallen zu tun, der niemandem schadet und gleichzeitig ein paar Millionen Mark in die leere Staatskasse bringt.

Unmöglich? Nein, Sakuth muß lediglich einen Erlaß seines niedersächsischen Kollegen abschreiben lassen, der allen Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten einen sicheren Aufenthalt verschafft und die Verwaltung damit von unnützen Asylverfahren entlastet. Keine haarsträubende Diskussion mit Anwohnern von Junkie-Notunterkünften, kein Fight mit dem strengen Kassenwart Grobecker — lediglich ein Federstrich am Schreibtisch mit Blick auf die herbstlich-bunte Contrescarpe, und der ganze Senat möchte am liebsten in Peter Sakuths Haut schlüpfen. Dirk Asendorpf