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Anti-AKW-Bewegung sauer auf Rot-Grün in Hannover

Berlin (taz) — Mit einer „symbolischen Stellenbesetzung“ wollen niedersächsische AKW-GegnerInnen auf eine Stellenausschreibung des Umweltministeriums in Hannover für den Bereich „Rückbau der Atomenergie“ reagieren. Das erklärte der Sprecher der Bürgerinitiative Lüchow-Danneberg, Wolfgang Ehmke, nachdem die Bundeskonferenz der Anti-AKW-Bewegung in Bremen die rot-grüne Regierung am Wochenende scharf kritisiert hatte. Sicher sei, daß sich dann in den Räumlichkeiten von Umweltministerin Monika Griefahn mehr „Bewerber“ tummeln würden, als Stellen ausgeschrieben sind, meinte Ehmke.

Die in Bremen versammelten etwa 140 AKW-GegnerInnen hatten bemängelt, daß die Regierung Schröder bisher „nicht in einem Fall ein Atomprojekt gestoppt“ hätten. Die Konferenz, an der erstmals auch etwa zwanzig TeilnehmerInnen aus der ehemaligen DDR teilnahmen, beschloß außerdem das Atommüllager Morsleben in den Wintermonaten zum „Ort massenhaften Protestes“ zu machen, weil dort das „Engagement der westdeutschen Atomlobby als erstes manifest“ werde. Mit einer zentralen Großdemonstration soll im Frühjahr der Marsch der Atomindustrie Richtung Osten gestoppt werden. Die AKW-GegnerInnen fürchten, daß der Standort Greifswald erhalten bleiben solle. So seien Pläne nicht nur zur sicherheitstechnischen Nachrüstung der sowjetischen Blöcke V bis VIII, sondern auch für den Bau eines Forschungsreaktors bekannt geworden. gero

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