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HEUTE ÜBER TEGEL ... DIE TAZ FLIEGT DRÜBER

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Berlin ist keine Insel mehr. Die Bewegungsfreiheit, außer Richtung Umland, ist deshalb nicht unbedingt größer geworden. Staus auf den Autobahnen, überfüllte Züge — und eine einigermaßen rasche und ausgebaute Eisenbahn ist noch lange nicht in Sicht. Die Reise in den Rest der Republik ist trotz gefallener Grenzzäune ein Dauerstreß.

Für den, der schnell den Standort wechseln muß, bietet sich immer noch ein Flug als einzige Alternative an. Das Angebot hat sich fast verdoppelt. Doch auch die Tarifstruktur hat sich durch den Wegfall der Berlin-Subventionen und die 14prozentige Mehrwertsteuer an europaweite Bedingungen angeglichen. Normalflüge werden dadurch erheblich teurer. Ein Flug nach München hin und zurück kostet nun 680 DM. Schlichte 60 DM billiger als der billigste Flug nach New York. Der New-York-Kurztrip wird dadurch zur echten Alternativen von Onkels Egons Geburtstagsfeier in Frankfurt. Zwar werden nach wie vor Billigflüge angeboten, doch die Konditionen haben sich verschlechtert. Ein Flug zum Super-Flieg-und-Spar- Tarif muß nun sieben Tage zuvor und übers Wochenende gebucht werden. Ab dem Zeitpunkt der ersten Buchung kostet eine Stornierung oder Umbuchung 100 DM.

Super-Flieg-und-Spar-Angebote gibt es auch in andere europäische Städte, dort wo neue Fluggesellschaften hinzugekommen sind oder die Lufthansa neue Ziele anfliegt. Doch auch da zahlt sich Schnelligkeit aus. Wer seinen Osterurlaub in südlichen Gefilden plant, sollte sich schnell entscheiden. Weihnachten ist schon längst vergriffen. „Die Nachfrage ist wie noch nie“, so Rainer Klee von Titanic-Reisen. Die Billigflüge sind Jongliermasse für die Fluggesellschaften, um mit einem größeren und daher attraktiveren Angebot aufzuwarten. Und Frankfurt im Einstundentakt paßt nun mal zum heißersehnten Weltstadtflair.

Der Rummel in und um Berlin läßt das Berlin-Fluggeschäft florieren. „Die Kapazitäten in einige Städte sind ausgebucht. Anders ist unsere Erfahrung mit den Flügen ins europäische Ausland und nach Übersee. So wurde beispielsweise der einmal wöchentlich geplante Nonstopflug nach Tokio mangels Auslastung noch nie über Schönefeld geflogen. Die wenigen Passagiere mußten nach Frankfurt. Die wirklichen Chefs sitzen eben immer noch in Westdeutschland“, konstatiert Rainer Klee. ed

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