Nach Anschlägen herrscht Sorge in Israel

Tel Aviv (taz/ap) — Die Serie blutiger Anschläge, die am Sonntag an den israelischen Landesgrenzen fünf Menschenleben und 29 Verletzte forderte, hat in Israel heftige Reaktionen hervorgerufen. Bei einem Anschlag in der von Israel beanspruchten Sicherheitszone im Südlibanon sind am Sonntag zwei israelische Soldaten verwundet worden. Die Attentäterin wurde getötet. Bei einem Anschlag auf mehrere israelische Fahrzeuge sind am Sonntag morgen an der israelisch-ägyptischen Grenze bei Eilat vier Menschen ums Leben gekommen und 24 Passagiere verletzt worden. Der aus Ägypten eingedrungene Täter flüchtete mit einem Pkw über die Grenze, wo er von ägyptischen Grenzbeamten verhaftet wurde.

Die friedlichen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten stünden auf dem Spiel, wenn Kairo in Zukunft nicht schärfer gegen solche Vorfälle einschreite, bemerkten einige Minister in Jerusalem. Außenminister Levy machte die Kairoer Regierung für die Aufrechterhaltung der Sicherheit an der Grenze verantwortlich. Radikalismus und Fanatismus im arabischen Lager bedrohten nicht nur Israel, sondern auch die ägyptische Regierung selbst. Es liege im gemeinsamen Interesse Israels, Jordaniens und Ägyptens, radikale arabische und islamisch-fundamentalistische Gruppierungen zu liquidieren. „Saddam Hussein“, so der israelische Tenor, „hat die Spannung in der Region vergrößert. Er sucht den Fundamentalismus für sich zu instrumentalisieren. In diesem Licht muß auch das Eindringen von Terroristen nach Israel gesehen werden.“

Von israelischer Seite wird ein härteres Vorgehen der ägyptischen Behörden gegen den islamischen Fundamentalismus verlangt. Dazu rechnet man in Israel auch „radikale palästinensische Kreise und mit der PLO verbundene Teile des islamischen Dschihad“. Offiziellen Äußerungen zufolge fürchtet man, daß die Konfrontation mit dem Irak, die Ereignisse auf dem Tempelberg und ein weiteres Erstarken des islamischen Fundamentalismus zu weiteren Eskalationen an den isarelischen Grenzen führen könnten. aw