NEU IN UFA/UT: "ARIELLE"Pling-Zeit!

Pling-Zeit! Pling-Zeit! O du fröhliche, o du selige Pling-Zeit! Es ist die Zeit, in der kleine Tränen wieder ihre Koffer packen und auf Reisen gehen in riesige Kulleraugen. Das sind die berühmten Disney'schen Tränen, die kennen wir schon von Susi und Strolch und Bambi und Dumbo: die sammeln sich zu zierlichen Wasserfällchen, zerspritzeln anschließend vom Boden in alle Windrichtungen und kitzeln unsere Gefühle am Bauch.

Alle Jahre wieder kommt das Kind in uns hoch und Walt Disney ins Kino. Es ist die Zeit, in der sich dubiose Erwachsene mit

hierhin bitte

Disneys Meerjunghfrau

hochgeschlagenem Mantelkragen in die Lichtspiel(!)häuser schleichen, um kurz darauf im tiefen tiefen dunklen Kino-Bauch laut und unerkannt zu juchzen, wo echte Kinder nur groß und still kucken.

Dieses Jahr ist Hans Christian Andersens kleine Meerjungfrau dran, die sonst meerumschlungen an dänischen Gestaden rumsitzt und als Wahrzeichen Dienst tut. Walt Disney hat sie vom Stein befreit und als Arielle auf den Meeresboden zurückgebracht. Wir wittern: alles wieder ziemlich frei nach Vorlage, wie das so üblich ist bei Disney — also jenen Hundertschaften von Zeichnern, die auch an diesem fantastisch aufwendigen Trickfilm circa drei Jahre gezeichnet haben. Auf dem Meeresboden ist jedenfalls echt was los: da schwimmeln niedliche Meerjungfrauen mit Wasserwellenhaaren und Muschelbüstenhalterchen um die Wette, und die meganiedlichste ist selbstverständlich Arielle. Der steht das Fischschwänzchen aber nach was Höherem, Zweibeinigem. Und weil sie so ein Wildfang ist, wird

ihr Herr Bach, der Hofmusikus von Meeresgott und —vater Triton, an die Flosse geheftet. Herr Bach ist leider Taschenkrebs, da ist man eher rückwärtsgewandt als flott voraus. Und so bahnt sich erst Unheil als Krake Ursula, später aber Heil in Form eines Prinzen an. Wer sich ozeanische Gefühle gestattet, der muß unbedingt hingehen und nachsehen, wie sensibel Taschenkrebse sind und wer falsch spielt beim Fischkonzert. claks