: Bald trinkbares Wasser in Sachsen?
Bonn (ap) — Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber will in Sachsen mit dem Einsatz modernster Technik und der Anwendung neuester Erkenntnisse der Wissenschaft demonstrieren, wie aus Grundwasser mit hoher Schadstoffbelastung gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser gewonnen werden kann. Wie das Bonner Forschungsministerium gestern mitteilte, soll im Wasserwerk Coswig im Raum Radebeul-Meißen eine Demonstrationsanlage entstehen, die das dort mit Nitrat, Chlorkohlenwasserstoffen sowie Pflanzenschutz- und Insektenvertilgungsmitteln verseuchte Grundwasser so aufbereitet, daß es den strengen Maßstäben der bundesdeutschen Trinkwasserverordnung entspricht. Das Gebiet um Coswig ist ein Wassermangelgebiet, so daß auf die Nutzung des hochbelasteten Grundwassers aus Gründen der Versorgungssicherheit in absehbarer Zeit nicht verzichtet werden kann. Die Anlage, deren Gesamtkosten von 15,2 Millionen Mark zur Hälfte von Riesenhubers Etat finanziert werden, soll 10.500 Kubikmeter Trinkwasser am Tag liefern. Der Nitratgehalt des Trinkwassers soll 25 Milligramm pro Liter nicht überschreiten und damit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und der EG entsprechen. Insbesondere in den Gebieten Dresden, Leipzig und Halle seien teilweise mehr als 150 Milligramm pro Liter gemessen worden.
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