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Alles geht baden

■ NGBK feierte im Stadtbad Prenzlauer Berg ihren 21.

Prenzlauer Berg. Seit dem im September der senatsgestützter Ausstellungsflopp »Die Endlichkeit der Freiheit« im Becken des Stadtbads Prenzlauer Berg von einem inzwischen selbst die Endlichkeit auskostenden Walter und freistehenden Momper eröffnet wurde, gibt es keinen Rassehühner-Züchterverein in der Hauptstadt mehr, der sein Betriebsjubiläum nicht zwischen den angegrauten Kacheln in der Oderberger Straße feiert. Am Sonnabend war es die Neue Gesellschaft für bildende Kunst, die — so neu ist sie ja auch nicht — zu ihrem 21. Geburtstag ins trockengelegte Schwimmbad lud. Und jeder in dieser Stadt, der weiß, das Albrecht Dürer nicht der Kapitän der Gorch Fock ist, kam. Die Sozialdemokraten sind offenbar geschlossen vom Landesparteitag in das Bad gezogen, um ihre für die Osthälftenkultur zuständige Parteifreundin Rusta vor den Angriffen »abgewickelter« Kulturarbeiter zu schützen. Die NGBK verzichtete diesmal auf die Präsentation einer DDR-typischen Fleisch-Blut-Performance und ließ die halben Schweine gleich und ohne Kunst und gebraten ins Becken legen. Ob der Abend als Auftakt einer neuen Hilfsaktion für hungernde Ostkünstler gedacht oder — da auch SPD-Schilly am Buffet gesehen wurde — allen Verlierern des Jahres gewidmet war, blieb unklar. Letzteres würde aber erklären, wie Ina Merkel, die EX- Rund-Tischlerin und unabhängige Frauenverbündete auf diese Party kam, die gemeinsam mit dem einzigen West-SPD-Direktmandatsträger Günther über die Prosa im Werk Lenins sinierte. a.m.

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