Keine Deutschtümelei

■ Dortmund, Köln und Leverkusen aus dem UEFA-Cup

Berlin (taz) — Erich Rutemöller, Trainer des 1. FC Köln, war nach dem Ausscheiden seines Teams im UEFA-Pokal gegen Atalanta Bergamo nahe der Selbstkasteiung: „Wir wurden für unsere Fehler grausam bestraft und mußten bitter büßen.“

Tatsächlich benahmen sich seine stark ersatzgeschwächten Geißböcke auch nach der 1:2-Heimniederlage wie solche und verstiegen sich in komplizierte, jedoch ideenarme Aktionen. Das Tor von Bergamos Nicolini nach wundersamem Zuspiel von WM-Schönling Caniggia gab der jungen Mannschaft um den überforderten 21jährigen Regisseur Heldt bereits in der 16. Minute den Rest. So findet das UEFA-Pokal- Viertelfinale am 6. und 20. März 1991 ohne deutsche Mannschaften statt. Ganz anders die Italiener: Hatten im Frühjahr AC Mailand (Meister), Sampdoria Genua (Pokalsieger) und Juventus Turin (UEFA- Cup) alle drei Trophäen ins Land der Pasta geschleppt, so stehen 1990/91 schon wieder sieben der acht gestarteten italienischen Mannschaften in den Viertelfinals. Ausgeschieden ist bisher nur Meister SSC Neapel. Am Mittwoch kamen außer Bergamo auch Inter Mailand (1:1 bei Partizan Belgrad) und AS Rom (3:0 bei Girondins Bordeaux) und der FC Bologna weiter. Letzterer denkbar knapp, als sie bei Admira Wacker Wien das 0:3 vom Hinspiel egalisierten und im Elfmeterschießen mit 6:5 gewannen.

Als einzige deutsche Teams dürfen in Europas Pokalen nur noch Bayern München und Dynamo Dresden im Viertelfinale der Landesmeister mittun. Was Bayern-Manager Uli Hoeneß zu der gewagten wie optimistischen These veranlaßt: „Wenn alles paßt, dann holen wir 1991 den Europapokal.“ Und Trainer Heynckes beschwört das Glück bei der Auslosung am kommenden Dienstag in Zürich, gespielt wird am 6./20. März 1991. miß