Die Farbe Rot

■ Hertha BSC verteidigt verbissen und erfolgreich das Tabellenende

Hertha-Trainer Pal Cernai liebt gelbe Seidentücher. Doch langsam scheint es, als solle er sich endgültig mit roten anfreunden. Passend zur Tabellenposition seiner Mannschaft eben. Rote Laterne, Schlußlicht, Alarmstufe Rot, rot vor Scham.

Kein Zweifel, die Berliner scheinen eine dermaßen innige Beziehung zu der Farbe zu entwickeln, daß sie nicht einmal beim Spiel gegen Uerdingen vergangene Woche das Wagnis eingingen, die Farbe zu wechseln. Dort nämlich hätten sie auf den fast schon wieder UEFA-Pokal-verdächtigen 17. Platz hochklettern können. Doch auch der in aller Eile eingekaufte Mittelfeldregisseur Dragutin Celic ließ seine Vorliebe für die Panikfarbe durchblicken.

Und gestern, am letzten Spieltag der Hinrunde, erbarmte sich der Wettergott den Herthanern. Denn der schickte Schnee in solchen Mengen, daß das Spiel gegen Uerdingen abgeblasen werden mußte. Den Herthanern, die voller dunkler Vorahnungen — man könnte ja einen Punkt zu den neun ergatterten dazugewinnen — bereits am Freitag abend nach Uerdingen gereist waren, fiel ein Stein vom Herzen. Schlußlicht dürfen sie sein, mit 14:27 Toren und 9:23 Punkten. Fröhliche Weihnachten! miß