Sabena fliegt weiter alleine

Brüssel (taz) — Der belgische Staatsflieger Sabena wird künftig ohne Unterstützung von British Airways (BA) und der niederländischen Linie KLM versuchen müssen, aus den roten Zahlen zu fliegen. Das Kooperationsmodell, das BA- und KLM-Beteiligungen von je 20 Prozent an der Sabena- Tochter Sabena World Airlines vorgesehen hatte, ist „an zu vielen praktischen Schwierigkeiten“ geplatzt. Der geplante Zusammenschluß war auf heftiges Mißfallen der EG-Wettbewerbshüter gestoßen. KLM hat das Scheitern mit steigenden Energiekosten, der drohenden Rezession in Westeuropa und einem Führungs- und Strategiewechsel im Sabena-Vorstand begründet. BA ist allerdings weiter interessiert. Nun wird Sabena die beiden 20-Prozent-Pakete zurückkaufen. Die gescheiterte Kooperation galt als Auftakt für den Konzentrationsprozeß unter den westeuropäischen nationalen Fluglinien, nachdem die EG mit der Liberalisierung des Luftverkehrs begonnen hat.