Münster: Blockade gegen den Krieg

Berlin/Münster (taz) — Am Montag früh gegen acht Uhr haben fünfzig Aktive der Münsteraner Friedens- und Internationalismus-Szene die Manfred-von-Richthofen-Straße blockiert. Ausgerechnet unter dieser Adresse firmiert dort das „Lufttransportkommando“, das die Transporte der Luftwaffe ins Golfgebiet koordiniert. Unter Transparenten wie „Stoppt die Kriegsvorbereitung aus Münster“ und „Verweigert ihnen den Kriegsdienst“ stoppten die Demonstranten den Berufsverkehr mehrfach und verteilten Flugblätter, auf denen auch auf die Alternative des Wirtschaftsboykottes gegen das „Regime des Diktators Hussein“ hingewiesen wird.

Die Aktion richtete sich auch gegen die Stimmung in der Soldatenstadt Münster, die ganz auf Krieg vorbereitet werde. So sind schon englische Soldaten zum Golf ausgeflogen worden, die Stadt bemüht sich seitdem um ein Kulturprogramm zur moralischen Aufrüstung der Soldatenfrauen: Fahrradtouren werden organisiert, Unterhaltungsangebote gemacht und Schulen zu Patenschaften aufgefordert.

Einzelne auftauchende Uniformierte hielten sich während der Straßenblockade im Hintergrund, die Polizei war von der Aktion, die etwa eine halbe Stunde dauerte, offenbar überrascht. KW

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