Friede im Kita-Streit

■ Kita-Eltern debattierten mit Sozialsenatorin Uhl

Ohne den erwarteten Streit ging am Mittwoch abend die Anhörung des Gesamtelternbeirates der Bremer Kindertagesheime mit Sozialsenatorin Sabine Uhl über die Bühne. Knapp 100 Eltern, vorwiegend Mütter, waren in die Gröpelinger Kita Halmerweg gekommen, um zu erfahren, daß es im Kita-Bereich aus Sicht der Senatorin gar kein Versorgungs-Problem gebe: 3.000 neue Kindergartenplätze bis 1995 und bis Ende dieses Jahres bereits rund 2.000 davon seien bewilligt, und „die Gelder dafür sind da“, teilte Senatorin Uhl mit. Und: „Wir haben vom Senat sogar die Einwilligung, darüber hinaus zu planen.“

Die Eltern hörten es — und verstummten. Richtig zur Sache ging es erst wieder fast am Schluß, als die Eltern fragten, woher Uhl das erforderliche Personal für ihre Kita-Pläne nehmen will. Denn die Arbeitsbedingungen werden immer härter. Gruppen sollen auf 20 Kinder aufgestockt werden, und Drei- bis Sechsjährige sollen jeweils in eine Gruppe zusammengelegt werden können. „Das kann eine Kraft nicht leisten“, meinten die Eltern.

Uhls Antwort blieb für die meisten unbefriedigend: „Die Mittel dafür sind gesichert, und es gibt auch genug Personal.“ Es gebe genug arbeitslose Pädagogen auf dem Bremer Arbeitsmarkt.

Das verwunderte eine Mutter sehr. „Ich habe mich ans Arbeitsamt gewandt und wollte eine Erzieherin für Arbergen haben“, regte sie sich auf. „Die konnten mir nicht helfen.“ Die allgemeine Vermutung: „Die Springer für die Kindergärten werden abgezogen und deren befristete Verträge werden in Dauerarbeitsverträge umgewandelt. Das heißt für uns Notdienst, Notdienst, Notdienst.“

In einem Vierteljahr will sich der Gesamtelternbeirat wieder mit der Sozialsenatorin treffen. Dann wollen die Eltern sehen, wieviel neue Kita-Plätze es tatsächlich gibt.

ubu