Tod eines Dealers

■ 27jähriger abhängiger Heroinhändler erschlagen

Weil seine Kunden und Bekannten vergebens an die Türe klopften, schöpfte eine Freundin Verdacht und ließ die Wohnung aufbrechen: Zusammen mit ihrem Begleiter fand sie dort Martin Thiel erschlagen unter seiner Bettdecke.

Der 27jährige Oldenburger ist von einer unbekannten Person mit 15 Schlägen auf den behaarten Teil des Kopfes getötet worden. Wie Staatsanwalt Frank Repmann gestern nach der Obduktion mitteilte, waren vier der Schläge so heftig, daß sie die Schädeldecke brachen und damit tödlich waren. Tatwaffe muß ein „harter, unflexibler“ Gegenstand gewesen sein, mutmaßte Staatsanwalt Repmann.

Das Opfer habe vermutlich nach dem ersten oder zweiten Schlag die Besinnung verloren. Spuren einer Gegenwehr wurden nicht gefunden. Von Täter und Tatwaffe fehlt bisher jede Spur. Auch über ein eventuelles Tatmotiv tappt die Polizei noch im Dunkeln.

Martin Thiel, der noch vor anderthalb Jahren bei Mercedes am Fließband arbeitete, war der Bremer Polizei seit 1989 als Heroindealer bekannt: Sie hat deswegen mehrfach gegen ihn ermittelt. Obschon Thiel von seinen Drogengeschäften leben konnte, sei seine Wohnung in der Bismarckstraße nur spärlich eingerichtet und verdreckt gewesen, berichtete ein Polizeisprecher. Thiel war selbst drogenabhängig.

ra