Kräftiger Michel

■ Australian Open: Daviscup-Kumpels Stich und Steeb in Runde zwei/ Bruder Eric Jelen gab auf

Melbourne (dpa/taz) — Für Michael Stich war es das erste Mal im Leben — fünf Sätze lang hetzte und triezte er seinen langen, schlacksigen Körper unerbittlich hin und her, um schließlich erschöpft, aber als Sieger, den Court zu verlassen. Dabei hatte er gegen Malivai Washington schon mit 0:2 zurück gelegen. Doch sogleich entsann sich Stich an das heftige Krafttraining, mobilisierte die neuerrungenen Muskeln und rang den Amerikaner mit 4:6, 5:7, 7:6, 6:1, 6:4 nieder. „Ich bin mental wesentlich stärker als vor einem Jahr. Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.“ Der jedoch führt direkt zu dem Argentinier Martin Jaite, gegen den er im vorigen Jahr im Daviscup in Buenos Aires und in Paris verloren hatte.

Auch Stichs Daviscup-Kollege Carl-Uwe Steeb gewinnt wieder: Nach dem Weltranglisten-Absturz auf Platz 77 gewann der Milchschnitten-Bub gegen den Italiener Claudio Pistolesi 6:2, 6:2, 6:3 und trifft nun auf den Qualifikanten aus den Niederlanden, Jan Siemerink.

Der dritte im Davis-Bund, Eric Jelen, hatte Pech. Er wurde von seinen entzündeten Knieschleimbeuteln schändlich im Stich gelassen und gab auf, nachdem er den ersten Satz gegen den Inder Ramesh Krishnan 6:7 verloren hatte.

Locker erreichten dagegen die Cracks Ivan Lendl, Stefan Edberg, Ivanisevic und sogar Pat Cash und Altstar Wilander die nächste Runde.

Bei den deutschen Damen gefiel der Star des Vorjahres, die 16jährige Anke Huber, die 1990 überraschend die dritte Runde erreicht hatte. Sie schlug Julie Richardson (Neuseeland) 6:4, 6:1. Es war ihr erster Sieg seit dem 29. September, als sie sich operativ von ihrem Blinddarm trennen mußte. Sie trifft nun recht aussichtslos auf die auf Nummer sieben gesetzte Manuela Malejewa.

Eine gemeine, aber kurze Lehrstunde ertrug Sabine Hack. Sie verlor in 37 Minuten 0:6, 0:6 gegen die Weltranglisten-Zweite Monica Seles (Jugoslawien). Marketa Kochta (Nürnberg) verlor das Duell gegen die Vorjahres-Halbfinalistin Claudia Porwik 6:7 (6:8), 3:6. Noch mittun dürfen Wiltrud Probst (Fürth), Isabel Cueto (Stuttgart), Eva Pfaff (Frankfurt) und Barbara Rittner (Leverkusen). miß

Herren: Saceanu — Tarango 2:6, 6:3, 6:2, 3:6, 7:5, Schapers — Sinner 6:3, 6:2, 2:6, 6:2, Masso — Pearce 6:7 6:1, 6:7, 6:3, 8:6, Oncins — Arbanas 6:3, 6:3, 7:5, Wilander — Denman 7:6, 6:3, 6:4, Kovermans — Pate 6:4, 6:2, 3:6, 2:6, 6:0, Marques — Cunha-Silva 4:6, 6:4, 1:6, 6:3, 6:4, Edberg — Poliakow 6:1, 7:6, 6:2, Lendl — Benhabiles 6:1, 6:1, 6:3, Woodforde — Angel Sanchez 0:6, 7:5, 7:6, 6:2, Ivanisevic — Bruguera 6:4, 0:6, 6:1, 6:4, Bloom — Perez 7:5, 6:2, 6:3, Rensburg — Kratzmann 6:3, 6:1, 7:5, Prpic — Pugh 6:3, 6:1, 3:6, 6:2, Gustafsson — Morgan 6:1, 6:0, 6:3, Courier — Gunnarsson 6:3, 6:4, 6:2, Siemerink — Altur 6:3, 6:3, 6:3, Arias — Tschesnokow 6:0, 6:3, 4:6, 2:6, 6:4, Forget — Skoff 7:6, 6:2, 6:4, Cash — Novacek 6:2, 6:4, 6:1, Davis — Antonitsch 3:6, 6:2, 6:4, 6:3, Connell — Kroon 6:1, 6:4, 6:2, Fleurin — Furlan 6:1, 6:0, 6:0, Masur — Stolle 6:1, 6:2, 6:2, Yzaga — Vacek 6:4, 6:4, 6:2.

Frauen: Hy — Bowes 6:4, 6:3, Malejewa-Fragnier — Faull 6:2, 6:0, Fernandez — Gomer 6:1, 6:0, Sukova — Cordwell 6:2, 6:1, Zwerewa — Helgeson 6:3, 6:4, Fairbank-Nideffer — Fernandez 6:3, 6:2, Probst — Henricksson 4:6, 7:6, 6:4, Porwik — Kochta 7:6, 6:3, Pfaff — Field 7:6, 3:6, 6:3, Rittner — Loosemore 4:6, 6:3, 6:1, Caverzasio — Meier 6:3, 3:6, 6:3, Romano — Zivec 7:5, 6:2, Novotna — Minter 7:6, 6:2, Faber — Lone 5:7, 6:3, 6:2, Malejewa — Jaggard 6:4, 5:7, 6:4, Toleafoa — Rottier 7:5, 6:0, Sanchez-Vicario — Medwedewa 6:0, 6:2, Appelmans — Paz 6:0, 6:1, Shriver — van Lottum 6:3, 6:1, Tarabini — Strandlund 6:4, 6:0, Halard — Szabova 6:2, 6:3, Sawamatsu — Burgin 6:4, 6:3, Bartos — Guerrae 6:3, 6:2.