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■ Atomteststopp-Konferenz ergebnislos beendet/ USA und Großbritannien lehnen sogar Folgekonferenz ab

New York (taz) — Die New Yorker Konferenz über die Ausweitung des Partiellen Atomwaffenteststoppvertrages (PTBT) von 1963 ist gescheitert. Nach zweiwöchigen Beratungen gingen die Delegationen von knapp 100 der 117 PTBT-Unterzeichnerstaaten am Freitag abend auseinander, ohne über den von sechs blockfreien Staaten vorgelegten Antrag, den Vertrag um ein Verbot unterirdischer Atomwaffenversuche zu erweitern, auch nur abzustimmen. Ein Votum wurde für zwecklos gehalten, nachdem die beiden Atomwaffenmächte USA und Großbritannien — neben der Sowjetunion die Depositarstaaten des PTBT — angekündigt hatten, sie würden von ihrem Vetorecht Gebrauch machen. Die Delegationen aus Washington und London stimmten auch gegen die von 74 Staaten befürwortete Fortsetzung der Konferenz „zu einem geeigneten Zeitpunkt“. 19 Staaten, darunter die Bundesrepublik Deutschland und die meisten anderen westlichen Länder sowie die osteuropäischen mit Ausnahme der UdSSR, enthielten sich hierzu der Stimme. Die USA kündigten an, sie würden künftig an Konferenzen der PTBT-Unterzeichnerstaaten über ein umfassendes Atomwaffen-Testverbot nicht mehr teilnehmen und auch keine Finanzmittel dafür bereitstellen. Die UdSSR hatte auf der Konferenz ihre Bereitschaft zur sofortigen Einstellung aller Atomwaffentests erklärt, falls die USA denselben Schritt vollzögen. Andreas Zumach