Ja oder Nein zu diesem Krieg — Welturabstimmung jetzt!

■ Waffenstillstand sofort! Kein Krieg am Golf! Wir Frauen fordern, daß die Mehrheit dieser Welt zu Wort kommt!

Wir wissen, daß unser Gedanke utopisch und verrückt klingt — aber ein vom Golf ausgehender Weltkrieg ist millionenfach verrückter.

Wir wissen, daß es nicht die Herren Präsidenten und Generäle sein werden, die in ihren sicheren Befehlsbunkern den Tod finden werden. Sterben wird die den fürchterlichen Massenvernichtungsmitteln ausgesetzte Zivilbevölkerung.

Wir wissen, daß die Mehrheit der Menschheit und die Mehrheit in den kriegsbeteiligten Staaten einschließlich der arabischen Welt diesen grauenhaften und absurden Krieg nicht führen will. Nur haben diese Menschen keine Stimme, und ihre Stimmen werden nicht gezählt.

WIR FORDERN EINE WELTURABSTIMMUNG im Namen des Friedens, der Demokratie, der Menschenrechte und der Würde jedes und jeder einzelnen: JA ODER NEIN ZU DIESEM KRIEG. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand.

Wir fordern, daß die UNO die Interpretation des Ultimatums an den Irak nicht den Militärs überläßt. Wenn die Waffen sprechen, darf die UNO nicht stumm werden. Wir fordern eine Durchführung dieser Urabstimmung durch internationale Gremien wie zum Beispiel UNESCO, UNICEF und WHO.

Jeder einzelne Mensch in dieser Welt muß in dieser Frage auf Leben und Tod angehört werden — dies ist unser natürlichstes und elementarstes demokratisches Recht! Unsere Stimme gegen die Sprache der Waffen! Wir erklären schon jetzt, daß — solange dies nicht geschieht — wir unsere eigenen Mittel und Wege finden werden, diese Abstimmung in allen uns zugänglichen Ländern mit schnellen Mitteln zumindest provisorisch durchzuführen. Wir werden zum Beispiel einen Tag und eine bestimmte Stunde ausrufen, in dem in jedem Land alle NeinsagerInnen sämtliche Stromquellen ihres Haushalts an- oder ausschalten werden — der Erfolg dieser Aktion wird am Stromverbrauch abzulesen sein.

Parallel dazu werden wir ab jetzt und heute eine außerparlamentarische Weltfriedenskonferenz zu organisieren versuchen, in der sämtliche Konflikte in der Krisenregion des Nahen Osten thematisiert werden.

Frauenaktion Scheherazade

Unterzeichnerinnen: Afrikanische Fraueninitiative, Berlin; Sophie Alf, USA; Noria Alkunavi, stellvertr. Juso-Landesvorsitzende, Berlin; Arci Donna, Palermo; Gabriele von Arnim, Journalistin, München; Autonome Iranische Frauenbewegung im Ausland, Berlin; Marie Bardischewski, Filmemacherin, München; Jo Baumann, Angestellte, Hamburg; Christel Becker-Rau, Fotografin, Köln; Sunela Behboud, Erzieherin, Hamburg; Sigrid Bellack, Journalistin, Berlin; Halina Bendkowski, FrauenfrAKTION Berlin; Angela Berger, Diplompsychologin, Berlin; Hanne Birkenbach, Friedensforscherin, Hamburg; Andrea Böhm, Journalistin, Berlin; Heike Breitenfeld, Studentin, Hamburg; Gisela Breitling, Malerin, Berlin; Hiltrud Breyer, Europaabgeordnete, Brüssel; Barbara Böttger, Sozialwissenschaftlerin, Köln; Barbara Bronnen, Schriftstellerin, München; Claudia von Braunmühl, entwicklungspolitische Gutachterin, Berlin; Bettina Bruns, Studentin, Hamburg; Utemaria Bujewski-Crawford, Friedensforscherin, Berlin; Rosemaria Bujewski- Schultz, Rechtsanwältin, Berlin; Nelsa Curbelo, Generalkoordinatorin der Menschenrechtsorganisation „Dienst für Frieden und Gerechtigkeit“, Guayaquil, Ecuador; Casa editrice La Luna, Palermo; Centro di come donna, Palermo; Anne Clauberg, Psychologin, Köln; Birgit Cramon-Daiber, Europaabgeordnete, Brüssel; Elke Edelkott, Lesbenring Arbeitskreis Internationales, Stuttgart; Sigrid Engelbrecht, Bayreuth; Brigitte Engler, Abgeordnete, Berlin; Ciden Eren, Initiative selbständige Immigrantinnen e.V., Berlin; Andrea Ernst, Journalistin, Düsseldorf; Solange Fernex, Europaabgeordnete, Brüssel; Marcella Ferraresi, Dolmetscherin, San Remo; Gertrud Fezer, Berlin; Erica Fischer, Journalistin, Köln; Frauenbuchladen Elisara, Augsburg; Frauen in der einen Welt, Nürnberg; Frauen gegen die Mafia, Palermo; Vera Gaserow, Journalistin, Berlin; Jutta Golenbecker, Berlin; Eva-Maria Göke, Sekretärin, Hamburg; Claudia Gehrke, Publizistin, Verlegerin, Tübingen; Adrienne Goehler, Kunsthochschulpräsidentin, Hamburg; Elke Götz, Filmemacherin, Berlin; Gruppe lateinamerikanischer Frauen, Berlin; Britta Hagge, Sportlehrerin, Rendsburg; Heidrun Hankammer, Psychoanalytikerin, Berlin; Anke Helfers, Geschäftsführerin, Düsseldorf; Ulrike Helwerth, Journalistin, Berlin; Vera Hemmerich, Pädagogin, Frankfurt; Traute Hensch, Verlegerin, Freiburg; Maria Hubbing, Studentin, Hamburg; Michaela Jacobi, Designerin, Schwäbisch Gmünd; Dorothee Jannsen, Gemeindebetreuerin, Bochum; Elfriede Jelinek, Schriftstellerin, Wien; Annette Jenssen, Journalistin, Berlin; Barbara Jentzsch, Wien; Anette John, Sekretärin, Göttingen; Susanne Kappeler, Literaturwissenschaftlerin, England; Petra Kelly, Die Grünen, Bonn; Gabriele Kemper, Kulturwissenschaftlerin, Berlin; Ute Klug, Heilbronn; Corinna Koch, Öffentlichkeitsreferentin, Hamburg; Susanne Koch, Verein Frauensolidarität mit Lateinamerika, Ostfildern; Gundel Köbcke, Senatsangestellte, Berlin; Ingrid Köppe, Bundestagsabgeordnete, Bonn; Tina Krause, FrauenfrAKTION, Berlin; Renate Künast, Abgeordnete, Berlin; Anita Kugler, Journalistin, Berlin; Petra Kurz, Designerin, Schwäbisch Gmünd; Felicia Langer, israelische Rechtsanwältin, Trägerin des „alternativen Nobelpreises“ und des „Bruno-Kreisky-Preises“, zur Zeit Tübingen; Susanne Loehr, Studentin, Hamburg; Mereile Löber, Vorsitzende Grüne Liga Berlin; Lia de Lonet-Delgado, Journalistin, Portugal; Ursula Loeckx-Wiegard, Künstlerin, Saarbrücken; Kerstin Lück, Kulturdiagnostikerin, Berlin; Helga Lukoschat, Journalistin, Berlin; Renate Martin, Rentnerin, Berlin; Gisela Marx, Journalistin, Köln; Dr. Regine Mehl, Netzwerk Friedensforscherinnen, Bonn; Frieda Meißner-Blau, Politikerin, Wien; Maria Mies, Professorin, Köln; Bascha Mika, Journalistin, Berlin; Kate Millett, Schriftstellerin, New York, USA; Margit Miosga, Journalistin, Berlin; Vera Munro, Galeristin, Hamburg; Ingrid Nebelin- Runge, Lehrerin, Heidelberg; Silke van Ophuysen, Sportlehrerin, Rendsburg; Ingrid Oppermann, Regisseurin, Berlin; Peggy Parnass, Kolumnistin, Hamburg; Margarita Pastene, Journalistin, Sängerin, Chile; Bärbel Petersen, Journalistin, Berlin; Petra Olbrich, Theatermalerin, Berlin; Beate Passow, Bildende Künstlerin, München; Martina Palm, Studentin, Hamburg; Karin Pretzel, Referentin, Hamburg; Uta Ranke- Heinemann, Theologin, Essen; Christa Randzio-Plath, Europaabgeordnete, Brüssel; Veronika Reigrotzki, Diplomgeologin, Mühltal; Daniele Renom, Übersetzerin, Paris; Ursula Ritter, Dozentin, Hamburg; Rossana Rossanda, Publizistin, Rom; Erika Runge, Schriftstellerin, Berlin; Ruth Rybarski, Journalistin, Wien; Renate Sadrozinski, Publizistin, Hamburg; Silvia Sanides, Journalistin, Washington; Helke Sander, Filmemacherin, Hamburg; Ute Scheub, Journalistin, Berlin; Ida Schillen, Stadtplanerin, Berlin; Renate Schmidt, Bundestagsvizepräsidentin, Bonn; Veronika Schmidt-Lentzen, Frauenbeauftragte der Universität Bielefeld; Karin Scholz, Studentin, Hamburg; Angelika Schröder, Studentin, Hamburg; Barbara Schulte-Hengsbach, Schmuckdesignerin, Düsseldorf; Gabriele Schulz, Lesbenring Arbeitskreis Internationales, Stuttgart; Beate Seel, Journalistin, Berlin; Katharina Sieverding, Professorin, Hamburg; Dorothee Sölle, Theologin, Hamburg; Sabine Stampfl, Journalistin, Düsseldorf; Ulrike Steinert, Saarlouis; Margareta Steinrücke, Sozialwissenschaftlerin, Köln; Marita Stender, Kauffrau, Düsseldorf; Martina Szysnik, Briefträgerin, Elershausen; Gisela Tams, Kaufmännische Angestellte, Düsseldorf; Theater Rote Grütze, Berlin; Ute Thon, Journalistin, Berlin; Tina Thürmer-Rohr, Professorin, Berlin; Roswitta Tidy, Religionslehrerin, Berlin; Johanna Töndury, Künstlerin, Solothurn; Gülay Toksöz, Nozizwe Multikulturelle Feministische Bildungsarbeit, Berlin; Georgia Tornow, Journalistin, Berlin; Unabhängige Frauen, Freiburg; Unione donne italiane, Palermo; Lotte Valbjoern, KSZE der Frauen, Kopenhagen; Renee Verdan, Professorin, Hamburg; Paulette Vinit, Hausfrau, Grenoble; Monika Vogt-Buhse, Lüdenscheid; Ketto von Waberer, Schriftstellerin, München; Marina Wandruszka, Schauspielerin, Hamburg; Claudia Walther, stellvertr. Juso-Bundesvorsitzende, Aachen; Inge Wettig-Danielmeyer, Bundesvorsitzende der AG Sozialdemokratische Frauen; Beatrix Wilmes, Journalistin, Köln; Bettina Wulff, Skilehrerin, Grenoble; Cornelia Wulff, Mutter, Berlin; Lieselotte Wulff, Erzieherin, Berlin; Astria Zekul, Astrologin, Berlin; Elisabeth Ziemer, Abgeordnete, Berlin. Außerdem: Internationale Organisation Voice of Women, Kanada.

Kontakt über die taz Berlin, Stichwort Scheherazade, Kochstr.18, 1000 Berlin 61 oder Telefax 030-251 6062.