Skinheads überfallen Mahnwache

■ Oldenburg: Mit Schlägen und Tritten gegen Friedensdemonstranten

In der Oldenburger Innenstadt ist es in der Nacht zum Sonntag zum ersten Mal zu Gewaltaktionen gegen Friedensdemonstranten gekommen, als eine Mahnwache gegen den Krieg am Golf innerhalb weniger Stunden zweimal überfallen wurden. Beim ersten Mal waren zwei Skinheads gegen Mitternacht aufgetaucht und hatten die auf dem Pferdemarkt aufgestellten Kränze, Kreuze und Lichter zerstört. Die beiden Männer wurden von der Polizei festgenommen, vernommen, nach der Feststellung ihrer Personalien jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.

Wenig später erschienen etwa 10 bis 12 Skinheads erneut am Oldenburger Pferdemarkt und schlugen zwei 21 und 32 Jahre alte Männer zusammen, die sich dort an der Mahnwache gegen den Golfkrieg beteiligt hatten. Laut Auskunft der Polizei trugen die beiden Männer durch die Schläge „leichtere Blessuren“ davon. Kränze, Kreuze und das Zelt, das den Friedensdemonstranten Schutz vor der Kälte bot, wurden nach Aussage der Oldenburger Polizei „verwüstet“.

Bei einer folgenden Fahndung in der Oldenburger Innenstadt wurde eine Gruppe von Jugendlichen angetroffen, auf die die Zeugenbeschreibungen zutrafen. Die Polizei nahm die Personalien auf und prüft nun, ob die angetroffenen Skins mit den Tätern identisch sind.

Die Mahnwache am Pferdemarkt wird mit offizieller Genehmigung der Oldenburger Stadtverwaltung rund um die Uhr abgehalten. Im Laufe des gestrigen Tages wurden die Zeichen der Zerstörung beseitigt und die Mahnwache wieder eingerichtet.

dpa/taz