Juden aus der UdSSR sind in Berlin willkommen

■ Auch Israelis bitten wegen des Golfkrieges um Aufnahme

Berlin. Die Zahl jüdischer Zuwanderer aus der Sowjetunion ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig. In den vergangenen drei Wochen meldeten sich in der zentralen Beratungsstelle in Berlin etwas über 400 Asylanten. 17 Aufnahmeheime in beiden Teilen der Stadt beherbergen zur Zeit insgesamt etwa 1.800 Menschen. »Jüdische Immigranten aus der Sowjetunion sind in Berlin willkommen«, sagte Ingrid Stahmer (SPD), Senatorin für Soziales. »Wir sind froh darüber, daß sie wieder in eine Stadt kommen, in der es noch nach den 20er Jahren eine der größten Jüdischen Gemeinden Europas (173.000 Mitglieder) gab«, unterstrich sie.

Berlin könne allerdings nicht unbegrenzt Integrationshilfen leisten. Das sei eine Aufgabe für ganz Deutschland. Man nehme die Zuwanderer vorerst nur auf und versorge sie mit dem Allernotwendigsten. Ein Teil von ihnen wird voraussichtlich ab Ende Februar/Anfang März in andere Bundesländer weitergeleitet, teilte Stahmer mit. Für diejenigen, die in Berlin bleiben, werde es Sprachhilfen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bis hin zu sozialpsychologischer Betreuung geben.

Täglich melden sich auch Menschen aus Israel, die dem Golfkrieg entgehen wollen. Seit Ausbruch des Krieges waren es bisher über 100 Personen. Für sie habe der Senat eine Notübergangsmaßnahme getroffen. Zwei Berliner Stadtbezirke haben stellvertretend für alle anderen kurzfristig jeweils ein Aufnahmeheim zur Verfügung zu gestellt. adn