piwik no script img

Einheitstraum wird zum Alptraum

Höchste Zeit, daß man in Bonn begreift: „Für unsere Städte und Gemeinden wird der Traum von der Gestaltung einheitlicher Lebensbedingungen mehr und mehr zum Alptraum!“ Das erklärte SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Kunckel zum Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Grüne auf einer Sondersitzung des sächsischen Landtages zur Finanzsituation der Kommunen. Das Parlament soll nach dem Willen der Abgeordneten noch vor dem Dresdner Treffen der Ost-Premiers zusammentreten. Die Bonner Koalitionsvereinbarungen setzen „den Punkt auf's I“ eines zu engen finanziellen Rahmens, so die SPD-Erklärung. „Spätestens im März werden die Kommunen zahlungsunfähig sein.“ Das kündigte auch der Regierungssprecher Kinze an. Von einer Aufrechnung der Kosten für den Golfkrieg gegen die fehlenden Gelder im Einheitstopf wollte er allerdings nichts wissen. Das Haushaltsdefizit der neuen Länder wird auf 50 Milliarden geschätzt. Davon fehle der sächsischen Kasse ein Drittel, die auf Steuereinnahmen von 3,8 Milliarden hoffe. 35 Milliarden kosten den Ländern die verbliebenen Subventionen für Wohnungswirtschaft, Verkehr und Energie. Die Hochrechnung des Defizits erfasse nur die Notverwaltung der Länder, dabei sei noch keine Mark für Infrastruktur oder Ökologie, „kein einziger Punkt politischer Umsetzung“ berechnet. dek

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen