Besetzer am »runden Tisch« sitzengelassen

Mitte. Der »runde Tisch« mit Hausbesetzern, Bezirksstadträten und der zuständigen Wohnungsbaugesellschaft in Berlin-Mitte schien gestern in eine Sackgasse geraten zu sein. Zur dritten Verhandlungsrunde über eine vertragliche Lösung des Problems der 30 besetzten Häuser mit rund 400 Bewohnern im Bezirk war kein Vertreter der Wohnungsbaugesellschaft erschienen. Die Wohnungsverwaltung begründete dies mit Personalmangel und ausstehenden Entscheidungen der Finanzverwaltung des Senats. Die Besetzer warfen dem Verwaltungsgremium vor, zu »mauern« und den runden Tisch zur Handlungsunfähigkeit zu verdammen. Abgelehnt wurde erneut die Position der Gesellschaft, nur Einzelmietverträge ausschließlich bei geklärten Eigentumsverhältnissen zu vergeben. Die Jugendlichen ziehen Paketverträge vor, wie sie in Prenzlauer Berg und Lichtenberg ausgehandelt wurden. Begründet wurde die Forderung damit, daß bei vielen Häusern mit offenen Eigentumsverhältnissen dringender Handlungsbedarf für Sanierungen bestehe. Andererseits seien Einzelmietverträge bei Kulturprojekten wie dem »Eimer« in der Rosenthaler Straße nicht ausreichend. Vertreter des Bezirksamtes Mitte wehrten sich gegen den Vorwurf, ihrer Verantwortung bei der Regelung des Problems nicht gerecht zu werden. Es bestehe Interesse, die illegalen Zustände zu beenden. adn