Die Domina von der Alm

■ ALt-Skistar Rosi Mittermaier teufelt: „Zu lasche WM-Nationalmannschaft“

Berlin (dpa/taz) — Als „WM der Superlative“ wird die 31. Alpine Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm in die Geschichte eingehen. Einmal, weil Gastgeber Österreich mit elf Medaillen (fünfmal Gold, dreimal Silber, dreimal Bronze) gut ein Drittel der Medaillen errang und in heftigen Nationaltaumel verfiel. Und die Metallvergabe trotzdem so vielfältig war wie nie zuvor: 28 Menschen aus zehn Länder teilten sich die Anhänger, nur die Österreicher Stefan Eberharter (Super-G und Kombination) und Ulrike Maier (Super-G und Riesenslalom) bekamen zwei.

Dann die Zuschauer: Trotz Golfkrieg, Sicherheitsvorkehrungen und autofreie Zone in Saalbach-City standen 200.000 Skifans an den Hängen und Pisten, 120.000 sollen sogar bezahlt haben — neuer Rekord. Auch die Zahl der 48 Teilnehmerländer galt als neue Bestmarke, ebenso die TV-Ausstrahlung von 45 Stationen.

Für das WM-Superlativ der Blödheit sorgte Rosi Mittermaier. Die so harmlos, ja geradezu sympathisch wirkende Naturmaid enthüllte in der 'Welt am Sonntag‘ ihr wahres Ich. Froh, überhaupt noch gehört zu werden, kritisierte die alternde Doppel- Olympiasiegerin von 1976 Auftreten und Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft, wo halt nichts mehr so ist, wie es früher mal war. „Im deutschen Team geht es für mein Gefühl zu locker zu. Die Führung übt zu wenig Druck aus“, ronn es ihr dominahaft aus der Feder.

Den Läufern fehle der unbändige Siegeswille, der Biß und das Durchsetzungsvermögen. „Ihnen muß endlich klar gemacht werden, daß Dabeisein nicht alles ist!“, wettert Goldrosi und behauptet, daß alle außer Armin Bittner und Katrin Gutensohn nur Mitfahrer seien, die nur auf die Plätze kommen. Ach, Rosi, was hätte sich der Karl Senne beim Aktuellen Sport-Studio über solch deutliche Worte gefreut, der gegenüber dem zu wenig enttäuschten Abfahrer Hannes Zehenter enthemmt ausrief: „Plätze, Plätze, wir wollen Weltmeister!“

Das größte Unding aber machte die gestrenge Frau Mittermaier in der Enthemmtheit der Läuferinnen aus. Die nämlich brächten, welch Unding, ihre Freunde mit zur Mannschaftsbesprechung! „Da kann doch kein Teamgeist entstehen!“ Tja Rosi, modern Times. Nichts mehr mit gemeinsamem Beweinen von Sieg und Niederlage. Und unter uns: Die nehmen die Jungs wahrscheinlich auch mit nach Hause. Keine Disziplin, die Weiber. Also, nehm dir nicht zu Herzen, früher war alles besser. Und schönen Gruß an den Christian Neureuther. miß