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Frauen, verweigert!

■ Kampagne gegen die Verpflichtung zum Kriegsdienst

Berlin (taz) — Zur Verweigerung des Kriegsdienstes fordert nun auch die „Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär“ alle Frauen auf. Eine ähnliche Aktion starteten kürzlich ostdeutsche Frauen, darunter Bärbel Bohley und die Bundestagsabgeordnete Ingrid Köppe. Denn Frauen vom 18. bis zum vollendeten 55. (Berichtigung der taz vom 29.1.) Lebensjahr sind im „Verteidigungsfall“ gemäß Grundgesetz (Art. 12a, Abs. 4, Satz 1) dienstverpflichtbar, nach dem Katastrophenschutz-Ergänzungsgesetz (§9a) sogar bis zum vollendeten 60. Lebensjahr. Zuständig für die Organisation des weiblichen Kriegsdienstes sind die Arbeitsämter.

Im Aufruf der Kampagne heißt es: „Die Verquickung von Krieg, organisiertem Mord, mit dem humanitären Anliegen, Menschen zu helfen und sie zu pflegen, ist eine Perversion mit langer Tradition. Frauen sollen zu Mittätern am Kriege gemacht werden, und sind sie nicht bereit, werden sie als brutale und verantwortungslose Monster dargestellt.“

Frauen, die sich an der Kampagne beteiligen wollen, schicken ihre Verweigerung an das Bundesverteidigungsministerium in Bonn, eine Kopie an das Berliner Kampagnenbüro. Mit den ersten 1.001 soll mit einem Marsch auf die Bonner Hardthöhe der Aktion Nachdruck verliehen werden. uhe

Infos: Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, Badensche Str. 29, 1000 Berlin 31, Tel 030/8621331, AG „Fauen gegen Zwangsdienste und Militär“

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