Kindereinrichtungen sollen erhalten bleiben

■ Die 78 Einrichtungen für Kinder in Hellersdorf sollen nicht geschlossen werden/ Einstellungsstopp behindert Arbeit

Berlin. Für den Erhalt der 78 Kindereinrichtungen in Hellersdorf hat sich der Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Sport, Roland Kreins (SPD), ausgesprochen. Von den bestehenden Kinderkrippen und -gärten werde aufgrund Geldmangels keiner geschlossen, versicherte er gestern und sprach sich dafür aus, eher neue Objekte zu eröffnen, um den großen Bedarf zu decken. Liegen doch derzeit 3.000 Anträge vor. Dagegen spreche aber der aus Spargründen vom Senat verfügte Einstellungsstopp für Mitarbeiter des Bezirksamtes. Folge: Von den im Dezember und Januar neu übergebenen sechs Kindereinrichtungen können nicht alle in Betrieb gehen.

Große Probleme aufgrund dieses Einstellungsstopps gibt es auch beim Aufbau des Jugendamtes. So arbeiten zum Beispiel im Vormundschaftsamt sechs Mitarbeiter, erforderlich wären dagegen 35. Viele Fälle bleiben unbearbeitet liegen, was nicht gerade zu Wohlwollen bei den Bürgern führt. Hinzu kommt die räumliche Enge — das neue Rathaus wird erst 1993 fertiggestellt sein — und die unzureichende Qualifizierung einiger Mitarbeiter.

Kompliziert sei auch die Situation bei den Hellersdorfer Jugendklubs. Von denen habe der Stadtrat aber nur sechs sowie ein Freizeitzentrum für Schüler zu verantworten. Die Rosinen der Klubs habe sich längst der Bereich Kultur des Bezirksamtes unter den Nagel gerissen. Einige Klubleiter mußten wegen Unregelmäßigkeiten im Haushalt entlassen werden. Mehrere Verfahren laufen zur Zeit sogar beim Gericht. Auseinandersetzungen gebe es auch mit dem Personal anderer Einrichtungen, die beim Verkauf von Alkohol viel Geld verdient hätten. Nach der Berliner Landeshaushaltsordnung ist jedoch der Verkauf jeglicher Erzeugnisse durch Mitarbeiter von Klubs verboten. Viel eklatanter erscheine aber, daß viele Klubleiter nicht die nötige Ausbildung besitzen. Nach westlichem Gesetz dürften dort nur Sozialpädagogen tätig sein, im Osten seien es aber zumeist Kulturwissenschaftler. adn