Wie recycle ich einen ausgedienten Trabi?

Künstlich gezüchtete Bakterien sollen die Umwelt von den zahllosen „Trabis“ befreien, die von ihren Besitzern einfach stehengelassen wurden. Die Chemiker Peter Lietz und Franz Weißenbach, die in ihrem Biotechnologischen Forschungszentrum in Ost-Berlin die Mikrolebewesen bereits im Labor auf den Plastikkörper des gern als „Stinker“ titulierten Trabants angesetzt haben, sind fest davon überzeugt: Das geht. In nur 20 Tagen hätten die Bakterien — von ihren „Erzeugern“ gern Trabizillen genannt — 650 Kilogramm Plastik in rund zehn Kilo ockergelbe Biomasse verwandelt. Toll! „Eine Erfindung, die längst überfällig ist“, erklärte Lietz. „Seit der deutschen Einheit hat der Trabi seine Beliebtheit bei den Menschen in Ostdeutschland stark eingebüßt. Fast jeder der rund zwei Millionen Trabi-Besitzer will ihn loswerden“, sagte er. Wegen seiner Kunststoffkarosserie landet das Auto nicht auf dem Schrottplatz, sondern immer öfter in der Müllverbrennungsanlage. Dabei entstehen jedoch Dämpfe aus Schadstoffen wie Phenol und Formaldehyd. Die Ostberliner Forscher entwickelten für die „Freßorgie“ der Bakterien einen Chromzylinder, in dem den Mikro-Lebewesen auch die für ihre „Arbeit“ notwendige Temperatur von 30 Grad garantiert werden kann. Die Karosserieteile würden zuvor von einem Häcksler auf Millimetergröße zerkleinert.