Streik beendet

■ Ecuadors Ärzte arbeiten wieder — wegen der Cholera

Quito/Lima (ips/afp) — Auch in Ecuador streikten Ärzte und Gesundheitspersonal seit dem 4.Februar, um Erhöhungen ihres Lohns und des Gesundheitsbudgets durchzusetzen. Letzten Donnerstag gaben sie auf und nahmen ein Regierungsangebot an — wegen der Cholera in Peru.

Gewerkschaftschef Francisco Plaza erklärte, die Streikenden hätten wegen der Verhängung des „Gesundheitsnotstands“ über ecuadorianische Grenzprovinzen eingelenkt. Seit Mittwoch werden im Grenzgebiet zu Peru Medikamente verteilt, jede Durchfallerkrankung wird untersucht. Lebensmittelimporte aus Peru werden streng kontrolliert oder ganz eingestellt. Am meisten gefährdet sei laut Regierungsangaben die Industriemetropole Guayaquil, wo das Abwassersystem nicht funktioniere.

In Peru selbst ist die Zahl der gemeldeten Cholerafälle gestern auf über 16.000 angestiegen. Da weiterhin Meeresfische als Träger des Cholera-Virus genannt werden, liegt Perus Fischerei-Industrie — ein wichtiger Exportzweig — am Boden. Schon jetzt beziffern sich die Exportverluste auf über 500 Millionen Dollar. Der neue Premierminister Carlos Torres y Torres erregte sich gestern über die „weltweite Verwirrung“ und kündigte an, gegen die zunehmende Abschottung Perus durch Handelsbeschränkungen anzukämpfen.