Grenzgänger

Manfred Hinz ist seit 15 Jahren in der Anti-Apartheidbewegung aktiv. An der Universität, wo der heute 55jährige Jurist schon 20 Jahre im Fachbereich Rechtswissenschaft arbeitet, übernahm er die Leitung des Namibia-Projektes. Dazu gehörte, daß rassistische Gesetze auf einer speziellen Liste in seinem Fachbereich erfaßt wurden. Wenn sie später laut Uno- Resolution 435 abgeschafft würden, so hoffte man, könnten sie leichter identifiziert werden. Hinzs Motivation, sich für die Rechte der Schwarzen Namibias einzusetzen: „Ich habe den Nazionalsozialismus zwar nur als Kind erlebt, aber ich erinnere mich, wie die Juden bei uns mit Judensternen rumlaufen mußten.“ Auch was Rassengesetze bedeuten, hat er erfahren: „Als ich acht Jahre alt war, wurde meine Mutter zum Rassenamt bestellt, weil überprüft werden sollte, ob sie auch wirklich 100prozentige „Arierin“ ist. So etwas vergißt man nicht.“ bz